Ritualumfeld

Die Symbole

Rituale sind als ubiquitär zu bezeichnen, wir finden sie in so gut wie allen Kulturen. Was Rituale auszeichnet sind die Symbole. Symbole sind imaginäre wie auch reale Bilder oder Figuren aus dem Unterbewusstsein eines Menschen, die dazu dienen sollen, mit der Verbindung ihrer Verwendung tatsächlich wieder das Unterbewusstsein anzusprechen und den Inhalt des Symbolwertes wieder heraus zu holen..

Solche Symbole können sein, ein stabiler Felsen, der isoliert steht und für den Menschen als besonders widerstandsfähig gilt. Ein Felsen der über Jahrhunderte den Einflüssen der Natur standhält. Wenn der Betreffende nun diesen Felsen als Symbol für widerstandsfähig im Ritual einsetzt, wird dies sein Unterbewusstsein schneller verstehen, als wenn beispielsweise eine Reihe neuer Symbole eingeführt werden, die mit sogar unbekannten Vergleichen die nicht vorhandene Erinnerung erwecken sollen.

Der Raum

Üblicherweise finden Rituale in einem abgeschlossenen, heiligen Raum umgeben vom Schutzkreis, nicht immer physikalisch getrennt statt.

Dieser imaginäre Raum wird gereinigt, mit Besen, mit Salz, mit Räuchern oder mit einer Segnung.

Der Raum soll, auch wenn er noch so klein gestaltet ist, abgesetzt vom Alltagsleben sein, ein Raum zwischen den Welten. Auch die agierenden Personen sollen sich vom Alltagsleben absetzen, etwa mit Ritual Kleidung und der Einstimmung. Die Einstimmung ist die letzte Beschäftigung mit dem Sinn des Rituals vor dem tatsächlichen Abhalten. Durch diese Absetzung erreicht unser Unterbewusstsein eine spirituelle Freiheit und kann sich leichter an die universellen Mächte richten.

In diesem Raum können wir, was im Alltagsbewusstsein nur schwer bis gar nicht möglich ist, die große Leere der Quantenphysik oder das kollektive Bewusstsein nach C. G. Jung ansprechen.

Der Raum kann der Fantasie freien Raum lassen und von einem Platz im Freien über ein mystisch, altes Gemäuer oder ein moderner Raum sein. Er kann offen oder in sich abgeschlossen sein. Er kann, wie bei Kirchen speziell geschaffen und dekoriert sein oder eben so, wie er normalerweise ist.

Wesentlich ist nur, dass eine störungsfreie Möglichkeit geschaffen wird. Sehr oft müssen wir uns allerdings mit störungsarm zufrieden geben.

Die Wirkung

Zu der Wirkung ist generell zu sagen, es sind die größten Unbekannten im gesamten Ritualgeschehen.

Einmal spielen die Symbole, hier kann ein einfacher Flusskiesel-Stein mit der optisch passenden Form für den einen Menschen enorme Kraft bedeuten und für den Anderen kann ein extra angefertigte Symbolgestalt gar nichts aussagen.

Ähnlich bei den allgemeinen Symbolen wie Rosen für die Liebe, muss sie rot sein? Sie muss auch nicht für jeden die gleiche Kraft vermitteln.

An den Symbolen orientiert sich jedoch viel oder sogar die meiste Kraft im Unterbewusstsein.

Die Vorbereitung ist ein weiterer Faktor, der das Ritual vom Misserfolg zum Erfolg führen kann. Wenn der Abhaltende bei der Vorbereitung seine Kräfte nicht ausreichend konzentrieren kann oder die Absicht nicht mit der nötigen Willenskraft verdeutlicht, so ist das Ritual sicher schon am absteigenden Ast.

Letztlich ist auch noch die seelische Verfassung wesentlich. Kann der Abhaltende sich durch Ablenkung, sei es bewusst aus dem Alltag oder unbewusst aus der Psyche nicht konzentrieren, so hat das Ritual weder Sinn noch Wert.

Wegen der Vorbereitung und der Symbolik sollen Rituale immer vom Abhaltenden selber erstellt, zusammengestellt und geschrieben werden. Fertige Texte und Passagen sind nicht das Gleiche wie selbst verfasst oder zusammengestellt.

Lieber nicht perfekt, aber von mir als überdrüber und alles wertlos abgeleiert.

Auch beim zentralen Spruch im Ritual sehe ich noch Möglichkeiten wie etwa die Gestaltung in Reimen, auch wenn es jedes Mal erfolglos endet. Es ist besser immer wieder zu probieren und die Zeit mit dem Inhalt zu füllen als abzutun und die Beschäftigung mit dem Ziel zu verkürzen.

Die Vorbereitung

Natürlich haben wir auch rein weltliche Vorbereitungen. So ist der Platz für ein Ritual zu reinigen. Einmal grundsätzlich physikalisch mit Besen gekehrt, damit der materielle Schmutz weg kommt und dann rituell ebenfalls mit dem Besen damit die Energien, die nicht erwünscht, im Weg sind weggefegt werden.

Dann sind die notwendigen Utensilien zu recht zu legen und der Altar zu dekorieren.

Die Kohle zum Räuchern und die Räuchermittel vorbereiten sowie die Kerzen aufstellen.

In freier Natur richtet sich alles ein wenig nach den Platzverhältnissen, allerdings bleiben die Punkte im Wesentlichen gleich. Die Änderung kann nur in der Ausführung geändert sein.

Beim Reinigen kommt vor Beginn noch die eigene Reinigung und die Ritual Kleidung anziehen, was im Haus ebenfalls leichter ist als im Freien.

Zum Abhalten

Das Abhalten selber kann, besser soll ruhig erfolgen. Das heißt es ist nicht immer erforderlich laut zu sprechen oder den tief vibrierenden Ton zu verwenden.

Auch hier kann es im Freien abgehalten Abweichungen geben. Wieweit sich Besucher oder Publikum als Störenfriede ergeben ist nicht vorher abzuschätzen, sollte aber so ruhig wie möglich eingegliedert werden. Hier ist es sicher besser auf einen potenziellen Störenfried einzugehen, als ihn durch Ignoranz zum Randalieren zu bewegen. Für mich ist es wie das Lesen eines Kapitels. Wenn ich mitten drinn gestört werde ist es leichter mit dem Zusammenhang zurechtzukommen wenn ich wieder Anfange, als wenn ich irgendwann in der Mitte weiterlese.

Bei einer Störung verlege ich meistens das gesamte Ritual und fange an einem störungsärmeren Platz neu an.

Der Abschluss

Auch der Teil gehört für mich zum Ritual. Nach dem alles beendet ist und die Kerzen gelöscht sind brauche ich Ruhe. Einmal um mich zu sammeln sodass ich wieder im Hier und Jetzt ankommen kann und auch um alles noch mal durch zu denken. Dabei kann ich mich auch auf Fehler konzentrieren, die passiert sind. Erst nach einigen Minuten beginn sozusagen wieder der Alltag mit allen bekannten Sorgen und dem üblichen Zeitdruck.