Mein Heimatberg - der Untersberg bei Salzburg
Einmal lebe ich mit der Aussicht auf ein traumhaftes Bergmassiv vor den Toren Salzburgs und zum anderen habe ich einige Zeit in einer Unterberggemeinde, in Grödig, aber auch in Anif, Hallein und in der Stadt Salzburg gearbeitete. Damit hat sich schon eine Bindung und Verbindung zum Untersberg ergeben.
Zu den Alpen hier nur am Rande, habe ich Jahrelang im Lungau gearbeitet.
Der Untersberg wird auch der Wunder- oder Sagenberg genannt. Er steht eine Meile = 1,60934 km von Salzburg entfernt auf einem Moos. Hier stand einst die keltische Siedlung Juvavum, die ab 15 v.Chr. An die Römer fiel. Der Untersberg ist 6798 Fuß = 2,07203 km hoch. Geobotanisch ist er reich an Wäldern, Wild, Heil Kräutern, Marmor, kostbareren Erz und Gestein.
Bildquelle bitte auf das Bild klickenEine alte Sage berichtet, dass öfters fremde Kunsterfahrene aus kamen. Sie wollten unerkannt Erze abarbeiteten, aber dennoch wollen sie wahrscheinlich aus Bosheit die gebrauchten Fundgruben den Anwohnern aus Neid verheimlichen und verbergen.
Zahllose Sagen sind vom Untersberg in Umlauf. So soll er beispielsweise im Innern ganz ausgehöhlt sein und mit Palästen, Kirchen, Klöstern, Gärten, Gold und Silberquellen versehen sein.
Kleine Männlein bewachten die Schätze und wanderten oft um Mitternacht in die Stadt Salzburg hinunter um in dem Dom selbst Gottesdienste zu halten.
Des Nachts kann man in diesem Wunderberge gelegentlich Kriegsgetümmel und Schlachtgetöse hören. Zur Geisterstunde kommen dann die Riesen hervor, steigen zum Gipfel auf und schauen nach Osten. Sobald es dann Zwölf Uhr schlägt, erlischt das, ihnen vorausgehend Flammenlicht, die Riesen verschwinden und es treten die Zwerge aus dem zauberhaften Berginnern. Sie brechen entweder das Erz und hämmern am Gestein, oder sie wandeln mit netzförmigen Häubchen bedeckt, mitten unter dem weidenden Vieh umher.
Viele Geschichten um die Sagen der Umwohner handeln von den wilden Frauen des Untersberges. Die wilde Frauen sind in weiße Gewänder gekleidet, mit fliegenden Haaren an den Firsten des Berges zu sehen. Sobald sie zu sehen sind, singen sie schöne Lieder.
Im Schoß des Untersberges sitzt ein verzaubert alter Kaiser. Es wird gesagt, es sei Karl der Große, andere glauben es könnte Friedrich der Rotbart sein. Der Friedrich soll sich in das Unterschloss auf dem Kyffhäuser in Thüringen verwünscht haben und dort noch immer sitzen. Wieder andere sehen Kaiser Karl V als Bewohner des Untersberges. Kaiser Karl V könnte im Untersberg verzaubert worden sein, weil manche Menschen wollen ihn gesehen haben, wie er mitten im Kreise glänzender Rittern an einem Marmortisch sitzend feiert. Um diesen Tisch erzählt man sich, sollte ihm der Bart derart lange gewachsen sein, das er fast dreimal um den Tisch gewickelt werden konnte. Wenn der Bart zum dritten Mal um den Tisch gewachsen ist, dann wird der Antichrist erscheinen und die große Schlacht auf dem Walserfeld geschlagen werden. Die Engel blasen in ihre Posaunen und der jüngste Tag bricht an.
Es gibt Berichte von der Tochter des Kaisers, die auch in dem Berg wohnt. Sie hat sich des Öfteren freundlich Wanderern gezeigt, die zu günstiger Stunde in den Berg treten möchten.
Zu heiligen Zeiten will man in Salzburg wahrgenommen haben, dass der Kaiser sich mit seinem Hofgesinde oder mit den Mönchen von Sankt Justus in der Domkirche zu Salzburg eingefunden haben soll. Dabei habe er um Mitternacht die Mette mitgesungen und dem Hochamt beigewohnt. Dieses Hochamt wurde meist vom Hofpfarrer, vom Prior zu Sankt Justus oder von einem großen Kirchenprälat zelebriert.
Erdklüfte unter Seen und Flüssen tun sich nach den benachbarten Kirchen auf und die Priester halten in Sankt Bartholomä, am Königssee bei Berchtesgaden, in Grödig, im Münster in Berchtesgaden und im hohen Dom der Stadt Salzburg zur Mitternacht mit Glockenklang und Orgelmusik den Gottesdienst ab.
Die Sage berichtet auch man kann bisweilen kriegerische Musik aus den Berghöhlen und Klüften, besonders dann, wenn tatsächlich ein Krieg bevorstehen könnte. Sowohl Ritter als auch Reisen durchschreiten dann in glühenden Panzern, auf flammenden Rossen und mit Funken sprühenden Waffen die weite, liebliche Landschaft, nur sanft geneigten Geländes der Umgegend, sich zur Pein und dem Landmann zum Schrecken zu stellen.
Sobald der Tag anbricht eilen diese Gestalten wieder zurück in den Untersberg. Die Pforte ist eine nur sehr selten und wenn, nur wenigen sichtbare Pforte, die beim Hallturm hinter den Trümmern der Burg Plauen zwischen den Steinklüften eingestürzter Felsen zu Tage tritt.