Kümmel

29.12.2019

LATEINISCHER NAME:

Carum carvi
Unter dem Namen Kümmel wird man in der Literatur sehr viele Bezeichnungen finden, je nach Region oder Land. So wird der Kümmel als Wiesen-, Feld-, Echter-, Gewöhnlicher-, Brot- oder Mattenkümmel bezeichnet.
Man muss den Kümmel - Carum carvi vom Kreuzkümmel Cuminum cyminum unterscheiden, den man auch Römischen-, Ägyptischen Kümmel oder Kumin nennt.
Weiter sagt man zum Anis Pimpinella anisum auch Süßer Kümmel. Letztlich sollte noch der Schwarzkümmel Nigella sativa erwähnt werden, der auch wieder verschiedene Bezeichnungen trägt.

FAMILIE:

Doldenblütler (Apiaceae)

URSPRUNG:

Kümmel ist im Mittelmeerraum und Vorderasien heimisch. Er wächst aber auch in Mitteleuropa wild. Sein Verbeitungsgebiet reicht bis nach Sibirien.
Der Kümmel ist eine klassische Pflanze der Mittelmeerländer und sehr bald auch in unseren der Klostergärten.
Aber er wächst auch wild auf heimischen Wiesen und an Wegrändern.

STANDORTE:

Der Kümmel ist mit magerem Boden zufrieden, aber er braucht viel Sonne.

VOLKSMUND:

Kümmel als klassisches Gewürz für Weißkraut und Kartoffeln trägt nicht nur zum Geschmack bei, sondern hat auch eine außerordentlich gute Wirkung gegen Blähungen und andere Verdauungsbeschwerden.
Der Kümmel ist aus der Küche nicht wegzudenken.Viele Gerichte haben den Kümmel geradezu integriert, beispielsweise manche Brotsorten.
Es gibt auch Quark- und Käse-Sorten mit Kümmel.Bei Spirituosen wie Ouzo, Raki, Aquavit aus Skandinavien oder dem klassisch norddeutschen "Korn"

ZUSATZ INFO:

Typisch für den Kümmel sind die extrem dünnen, fadenartigen Blätter.
Außerdem riechen die Samen ganz deutlich nach Kümmel.
Traditionell wird Kümmel in der Ernährung schon so kombiniert, dass sein Aroma nicht nur Speisen verfeinert, sondern auch deren Verdauung erleichtert. Klassische Kombinationen sind daher Kohl oder Hülsenfrüchte mit Kümmel.
Da Kümmel insbesondere gut gegen Blähungen hilft, empfiehlt sich die Verwendung bei Rezepten wie dem folgenden. Die reichlich verwendeten frischen Zwiebeln sind zwar sehr gesund und schmackhaft, können aber für unangenehme Winde sorgen.

ERNTEZEIT:

Die Früchte (Samen) werden zwischen Juli und September geerntet. Sie sind reif, wenn sie braun werden.

VERWENDETER PFLANZENTEIL:

Früchte (Samen), Blätter, Wurzel

AUSSEHEN:

Der Kümmel wächst bevorzugt auf Wiesen und an Wegrändern. Man findet ihn vor allem im Hügelland und Gebirge.
Die zweijährige Pflanze wird bis zu 80 Zentimeter hoch, der verzweigte Stängel ist kahl.
Die Blätter sind fein gefiedert und die einzelnen Fiederblättchen sind sehr dünn.
Zwischen Mai und Juli trägt der Kümmel weißlich-rosa Blüten. Sie ähneln vielen anderen Doldenblütlern.
Die winzigen Blüten stehen in Doppeldolden, womit mehrere kleine Dolden bilden zusammen eine größere Dolde.

MERKMALE:

Ab Juni entwickeln sich die Samen bzw. Früchte. Diese sind sogenannte Spaltfrüchte. Die ersten, braunen Früchte zerfallen in weitere zwei Einzelfrüchte.
Die Laubblätter sind zwei- bis dreifach gefiedert und im Umriss länglich.Die Teilblätter sind fiederteilig mit fein zugespitzten Zähnen und Spitzen. Ihre Blattabschnitte sind bei einer Breite von höchstens einem Millimeter linealisch. Als linealisch oder lineal werden Blätter bezeichnet, die mehr als 10 mal so lang wie breit sind und gerade, mehr oder weniger parallel verlaufende Blattränder haben.
Die untersten Fiederpaare sind deutlich abgerückt und kreuzweise gestellt. Die oberen Stängelblätter besitzen eine Scheide mit nebenblattartigen Fiederpaaren.Ganz typisch ist der Geruch der Kümmelfrüchte.

INHALTSSTOFFE:

Ätherische Öle:
Carvon,
Carveol,
Limonen,
Myrcen,
Pinen,
Fettsäuren,
Gerbstoffe,
Flavonoide,
Kaffeesäure,
Cumarine,
Harze

WARNUNG:

Das ätherische Öl kann die Haut reizen.
Manche Menschen reagieren allergisch auf Kümmel.
Die Pflanze gilt als wenig oder kaum giftig, aber das ätherische Öl kann die Haut reizen.
Auf keinen Fall sollte man Anisöl unverdünnt innerlich anwenden oder in die Augen bringen.
Ätherische Öle dürfen nicht bei Säuglingen eingesetzt werden.GIFTIG: nein

HEILPFLANZE DES JAHRES: 

2016

MEDIZINISCHE WIRKUNG:

Er regt den Appetit an und den Auswurf von Schleim aus der Lunge. Die Durchblutung, die Menstruation und die Verdauung werden gefördert.
Sowohl Bakterien als auch Pilze kann der Kümmel bekämpft werden.
Kümmel lockert das Gewebe, sodass die Geburt erleichtert werden kann. Zudem wirkt er krampflösend, womit die Wehen besser ertragen und durchgehalten werden.In der Medizin gilt der Kümmel als gutes Magenmedikament, das die Magensaftsekretion verbessert, damit zu einer verbesserten Verdauung und zu mehr Appetit führt.Der Kümmel hat seinen Platz auch bei leichten krampfartigen Beschwerden im Magen-Darmbereich, die sich als Blähungen oder Völlegefühl äußern. Es ist auch sinnvoll den Kümmel mit anderen Heilpflanzen bei Gallenbeschwerden zu kombinieren.
In der Kinderheilkunde wird der Kümmel bei Blähungen und krampfartigen Schmerzen der Säuglinge als Tee eingesetzt. Verbessert wird der Geschmack durch die Kombination mit den Fenchelfrüchten.

MAGISCHE WIRKUNG:

Als Gewürz in Speisen soll der Kümmel aphrodisierend wirken.

MAGISCHE ANWENDUNG:

Kümmel gilt als Mittel, um Kinder vor bösen Geistern zu schützen. Dazu stellt man einen Topf mit gekochtem Kümmel unters Babybett, wenn die Kleinen nicht ruhig schlafen können.
Diese Anwendung ist sicher nicht nur magisch, da die ätherischen Öle des Kümmels entkrampfend wirken. Sie können damit mögliche Blähungen kleiner Kinder lindern.
Heute würde man eine Duftlampe mit Kümmelöl aufstellen oder ein Duftsäckchen ins Bett oder Zimmer legen.
Der Kümmel dient auch als Liebesmittel, entweder, um einen neuen Partner kennen zu lernen oder um die Treue des vorhandenen Partners zu stärken.
Dazu trägt man einen kleinen Beutel mit Kümmelsamen als Talisman.

ANBAUTIPPS:

Den Kümmel kann man auch bei uns im eigenen Garten anbauen.
Wichtig ist, den Kümmelsamen nicht mit Erde zu bedecken, er braucht Licht zum Keimen! Er keimt sehr langsam, du brauchst mindestens zwei Wochen Geduld, bist du erste Erfolge siehst. Halte die Erde dabei immer schön feucht, jedoch nicht zu nass.
Man kann fertige Pflanzen einsetzen oder den Kümmel aus Samen selber ziehen.
Der Kümmel wächst auf magerem Boden, aber er braucht viel Sonne.
Im März wird der Kümmel mit einem Abstand von 30 Zentimeter ausgesät.
Nach ein bis drei Wochen sollten die ersten kleinen Pflänzchen aus der Erde erscheinen.
Du kannst ab Ende April im Freiland aussähen, die ideale Keimtemperatur für Kümmel liegt um die 20°C.
Ist der Kümmel endlich gekeimt und wächst heran, brauchst du weiter Geduld, denn erst im zweiten Jahr ist er bereit zur Ernte. Im Erntesommer schneidest du einfach die braun gewordenen Stängel ab und hängst sie zum Trocknen auf.

VERMEHRUNG:

Den Kümmel kann man problemlos im eigenen Garten anbauen.
Dazu gibt es fertige Pflanzen zum Einsetzen oder man kann den Kümmel aus Samen anziehen.

EIGENE ANWENDUNG:

Kümmel kann man wahlweise als Tee, Tinktur, Kräuterwein oder Pulver zum Einnehmen anwenden.
Man kann die Samen auch einfach kauen.
Natürlich kann man den Kümmel in der Küche als Gewürz mit verdauungsfördernder Wirkung anwenden.

RZ KÜCHE:

Die deutsche und österreichische Küche verwenden den Kümmel sehr häufig. Aber auch in anderen Ländern ist der Kümmel ein begehrtes Gewürz.
Die Früchte werden meist in der Gewürzmühle zerkleinert und kurz vor dem Ende des Garprozesses zugegeben. Das Gewürz kann auch in einem Kräutersäckchen oder Teeei verwendet werden.
Der Kümmel alleine passt zu vielen Speisen, eignet sich aber auch für Speisen in Kombination mit anderen Gewürzen wie mit Knoblauch, Gewürznelken, Pfeffer, Wacholderbeeren oder Zwiebel. Er wird auch in verschiedenen fertigen Gewürzmischungen zum Würzen von Fleisch, Fisch, Gemüse, Brot usw. angeboten.

Kümmel Tee
Einen Teelöffel zerstoßene Kümmel-Samen mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
Wer lieber abkocht kann den Kümmel auch vorsichtig abkochen und anschließend abseihen.

Handkäs

Zutaten:
1 Stück "Handkäse" oder 200 g Harzer Käse
4 EL geschmacksneutrales Öl, z.B. Sonnenblumenöl
8 EL Weißwein Essig
2-3 Zwiebeln
Pfeffer, Salz und Kümmel

Zubereitung:
Je nach Beschaffenheit des Käses kann es sein, dass man noch etwas Wasser hinzufügen muss.
Den Käse in eine kleine Schüssel geben und mit Essig, Öl, Pfeffer und Salz eine Marinade anrühren.
Die Zwiebeln schneiden und mit einer Portion Kümmel je nach Geschmack vermischen.
Anschließend die Zwiebel-Mischung auf den Käse geben, sowie danach gemeinsam mit der Marinade begießen. Der Käse sollte von der Marinade vollständig bedeckt sein. Je nach Größe der Schüssel und Form des Käses kann es sein, dass man die Marinade dazu mit etwas Wasser, Apfelwein oder Riesling verlängern muss.
Den Käse mindestens drei Stunden, am besten über Nacht marinieren lassen.
Mit kräftigem Roggenbrot und einen Glas Weißwein servieren.
Kümmel-Tinktur
Nach schwer verdaulichem Essen kann man mit einer selbst gemachten Kümmel-Tinktur die Verdauung unterstützen.

Zutaten:
4 EL Kümmel
200 ml Doppelkorn (40%)

Zubereitung:
Die Kümmelsamen in einem Mörser zerstoßen und in ein Gefäß, zum Beispiel Marmeladenglas geben.
Den Doppelkorn zum Kümmel gießen und das Glas dicht verschließen.
Mindestens einen Monat lang an einem warmen Ort mit Sonnenbestrahlung ziehen lassen.
In dieser Zeit regelmäßig schütteln.
Danach mit einem Teesieb oder Kaffeefilter ab seien und in einer dunklen Flasche aufbewahren.
Wenn einem die Tinktur zu konzentriert ist, kann man sie mit Wasser verdünnen.
Zur Förderung der Verdauung nach der Mahlzeit einen Teelöffel der Tinktur einnehmen.
Nicht mehr als einen Teelöffel, da der Alkohol die Verdauung wiederum erschwert.

ZUBEREITUNG VON KÜMMEL-TEE

½ Teelöffel Kümmelfrüchte quetschten oder zerstoßen, mit 150 Milliliter siedendem Wasser über gießen und 10 Minuten ziehen lassen, wobei das Gefäß zugedeckt sein soll. Danach den Tee abseihen.
Erwachsene 1 - 3 Tassen täglich, Säuglingen etwas Kümmeltee ins Fläschchen geben.
Die Tagesdosis für Kinder unter einem Jahr liegt bei einem Gramm.

VERWENDUNG VON KÜMMELÖL

Das ätherische Öl des Kümmels kann zur Herstellung von Kümmelspiritus und anderen alkoholischen Zubereitungen genommen werden.
Es ist auch möglich, Kümmel in Salben oder ölige Zubereitungen einzuarbeiten.
In der Volksmedizin wird der Kümmeltee als milchbildendes und milchtreibendes, aber auch menstruationsförderndes Mittel gegeben.

ANWENDUNG:

Kümmel kann man als Tee, Tinktur, Kräuterwein oder Pulver zum Einnehmen verwenden.
Man kann die Samen auch einfach kauen.
Und natürlich kann man den Kümmel in der Küche als verdauungsförderndes Gewürz anwenden.
Die häufigste Art, Kümmel als Heilpflanze anzuwenden ist der Tee.

Tee
Zwei Teelöffel zerstoßene Kümmel-Samen mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen.

Verdauungsprobleme
Verdauungsprobleme aller Art sind die Haupteinsatzgebiete des Kümmels.
In erster Linie verwendet man den Kümmel gegen Blähungen, Darmkrämpfe und Magenkrämpfe.
Man kann ihn aber auch beispielsweise bei Appetitmangel, Problemen mit der Fettverdauung, Gallenschwäche und dergleichen nutzen.
Kümmel hilft auch bei Herzproblemen, die entstehen, wenn durch Blähungen der volle Bauch von unten gegen das Herz drückt. Die Symptome können der Angina Pectoris ähneln, haben aber mit echten Herzproblemen nichts zu tun.

Mundgeruch
Gegen Mundgeruch kann man Kümmelsamen kauen.
Auch gegen Zahnschmerzen kann das Kauen von Kümmelsamen ein wenig helfen.

Alkoholismus
Starker Kümmeltee soll Alkoholikern dabei helfen, auf das Trinken zumindest zeitweise zu verzichten.
Frauenbeschwerden
Für Frauen kann der Kümmel in mehrerer Hinsicht heilsam sein.
Er hilft gegen schmerzhafte Periode, vor allem bei jungen Mädchen.
Er fördert die Geburt, indem er die Weichteile auflockert. Durch die entkrampfende Wirkung erleichtert er die Wehen.
Nach der Geburt, unterstützt der Kümmel, die Mutter bei der Milchbildung. Außerdem hilft er gegen Blähungen des Babys, wiel er über die Muttermilch von ihm aufgenommen wird.

Koliken bei Säuglingen
Wenn ein Baby stark unter Blähungen leidet, kann Kümmel besser als Fenchel helfen.
Fenchel und Anis schmecken angenehmer, sodass sie häufiger gegen Baby-Blähungen verwendet werden. Man kann dem Fencheltee allerdings etwas Kümmel zugeben.
Mit einem guten Pflanzenöl und ein bis zwei Tropfen ätherischem Kümmelöl kann man ein Duft-Öl zum Einreiben herstellen. Mit diesem Öl reibt man den angeschwollenen Babybauch im Uhrzeigersinn ein, wenn es unter Blähungen leidet.

HEILANWENDUNGEN:

Kümmel wirkt anregend auf die Verdauung, sodass nicht nur der Appetit, sondern auch die Verdauung angeregt wird.
Sein ätherisches Öl wirkt krampflösend auf die Verdauungs-Muskulatur und hilft gegen Völlegefühl,
Magenbeschwerden und anderen Bauchschmerzen.
Gegen Blähungen auch in Kombination mit Fenchel, Anis und Cumin.
Wer nach dem Essen ein paar Kümmel Samen kaut, hilft damit der Verdauung, beugt Blähungen vor und sorgt für frischen Atem.
Das ätherische Kümmelöl wirkt zudem leicht antibakteriell, sodass er vor allem in der Naturkosmetik auch in Zahnpasta oder Mundwasser verwendet wird.

Kümmel-Wein
100 g Kümmelsamen und 1 Liter Weißwein vermischen, aufkochen, anschließend ab filtern und in eine Flasche füllen.
Pulver
Gepulverten, im Mörser zerstoßenen Kümmel kann man eine Messerspitze einnehmen.

Kauen
Wer es mag, kann die Kümmelsamen einfach kauen.
Diese Form der Anwendung eignet sich besonders, um Mundgeruch zu bekämpfen.

Vollbad
Ein Vollbad mit einem Liter Kümmeltee, wirkt erfrischend und belebend.
Es eignet sich, um die Müdigkeit nach einem anstrengenden Tag zu vertreiben, wenn man anschließend noch munter sein will.

BILD:

keines

QUELLEN:

https://www.heilkraeuter.de/lexikon/kuemmel.htm

https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/kuemmel/

https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_K%C3%BCmmelhttps://heilpflanzenwissen.at/pflanzen/kuemmel/


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