Kümmel
LATEINISCHER
NAME:
Carum carvi
Unter dem Namen Kümmel wird man in der Literatur
sehr viele Bezeichnungen finden, je nach Region oder Land. So wird
der Kümmel als Wiesen-, Feld-, Echter-, Gewöhnlicher-, Brot- oder
Mattenkümmel bezeichnet.
Man muss den Kümmel - Carum carvi
vom Kreuzkümmel Cuminum cyminum unterscheiden, den man auch
Römischen-, Ägyptischen Kümmel oder Kumin nennt.
Weiter sagt
man zum Anis Pimpinella anisum auch Süßer Kümmel. Letztlich sollte
noch der Schwarzkümmel Nigella sativa erwähnt werden, der auch
wieder verschiedene Bezeichnungen trägt.
FAMILIE:
Doldenblütler (Apiaceae)
URSPRUNG:
Kümmel
ist im Mittelmeerraum und Vorderasien heimisch. Er wächst aber auch
in Mitteleuropa wild. Sein Verbeitungsgebiet reicht bis nach
Sibirien.
Der Kümmel ist eine klassische Pflanze der
Mittelmeerländer und sehr bald auch in unseren der Klostergärten.
Aber er wächst auch wild auf heimischen Wiesen und an
Wegrändern.
STANDORTE:
Der
Kümmel ist mit magerem Boden zufrieden, aber er braucht viel
Sonne.
VOLKSMUND:
Kümmel
als klassisches Gewürz für Weißkraut und Kartoffeln trägt nicht
nur zum Geschmack bei, sondern hat auch eine außerordentlich gute
Wirkung gegen Blähungen und andere Verdauungsbeschwerden.
Der
Kümmel ist aus der Küche nicht wegzudenken.Viele
Gerichte haben den Kümmel geradezu integriert, beispielsweise manche
Brotsorten.
Es gibt auch Quark- und Käse-Sorten mit
Kümmel.Bei Spirituosen wie Ouzo, Raki, Aquavit aus
Skandinavien oder dem klassisch norddeutschen "Korn"
ZUSATZ
INFO:
Typisch
für den Kümmel sind die extrem dünnen, fadenartigen Blätter.
Außerdem riechen die Samen ganz deutlich nach
Kümmel.
Traditionell wird Kümmel in der Ernährung schon so
kombiniert, dass sein Aroma nicht nur Speisen verfeinert, sondern
auch deren Verdauung erleichtert. Klassische Kombinationen sind daher
Kohl oder Hülsenfrüchte mit Kümmel.
Da Kümmel insbesondere
gut gegen Blähungen hilft, empfiehlt sich die Verwendung bei
Rezepten wie dem folgenden. Die reichlich verwendeten frischen
Zwiebeln sind zwar sehr gesund und schmackhaft, können aber für
unangenehme Winde sorgen.
ERNTEZEIT:
Die
Früchte (Samen) werden zwischen Juli und September geerntet. Sie
sind reif, wenn sie braun werden.
VERWENDETER
PFLANZENTEIL:
Früchte
(Samen), Blätter, Wurzel
AUSSEHEN:
Der
Kümmel wächst bevorzugt auf Wiesen und an Wegrändern. Man findet
ihn vor allem im Hügelland und Gebirge.
Die zweijährige
Pflanze wird bis zu 80 Zentimeter hoch, der verzweigte Stängel ist
kahl.
Die Blätter sind fein gefiedert und die einzelnen
Fiederblättchen sind sehr dünn.
Zwischen Mai und Juli trägt
der Kümmel weißlich-rosa Blüten. Sie ähneln vielen anderen
Doldenblütlern.
Die winzigen Blüten stehen in Doppeldolden,
womit mehrere kleine Dolden bilden zusammen eine größere
Dolde.
MERKMALE:
Ab
Juni entwickeln sich die Samen bzw. Früchte. Diese sind sogenannte
Spaltfrüchte. Die ersten, braunen Früchte zerfallen in weitere zwei
Einzelfrüchte.
Die Laubblätter sind zwei- bis dreifach
gefiedert und im Umriss länglich.Die Teilblätter sind
fiederteilig mit fein zugespitzten Zähnen und Spitzen. Ihre
Blattabschnitte sind bei einer Breite von höchstens einem Millimeter
linealisch. Als linealisch oder lineal werden Blätter bezeichnet,
die mehr als 10 mal so lang wie breit sind und gerade, mehr oder
weniger parallel verlaufende Blattränder haben.
Die untersten
Fiederpaare sind deutlich abgerückt und kreuzweise gestellt. Die
oberen Stängelblätter besitzen eine Scheide mit nebenblattartigen
Fiederpaaren.Ganz typisch ist der Geruch der
Kümmelfrüchte.
INHALTSSTOFFE:
Ätherische
Öle:
Carvon,
Carveol,
Limonen,
Myrcen,
Pinen,
Fettsäuren,
Gerbstoffe,
Flavonoide,
Kaffeesäure,
Cumarine,
Harze
WARNUNG:
Das
ätherische Öl kann die Haut reizen.
Manche Menschen reagieren
allergisch auf Kümmel.
Die Pflanze gilt als wenig oder kaum
giftig, aber das ätherische Öl kann die Haut reizen.
Auf
keinen Fall sollte man Anisöl unverdünnt innerlich anwenden oder in
die Augen bringen.
Ätherische Öle dürfen nicht bei
Säuglingen eingesetzt werden.GIFTIG:
nein
HEILPFLANZE DES JAHRES:
2016
MEDIZINISCHE
WIRKUNG:
Er
regt den Appetit an und den Auswurf von Schleim aus der Lunge. Die
Durchblutung, die Menstruation und die Verdauung werden
gefördert.
Sowohl Bakterien als auch Pilze kann der Kümmel
bekämpft werden.
Kümmel lockert das Gewebe, sodass die Geburt
erleichtert werden kann. Zudem wirkt er krampflösend, womit die
Wehen besser ertragen und durchgehalten werden.In der
Medizin gilt der Kümmel als gutes Magenmedikament, das die
Magensaftsekretion verbessert, damit zu einer verbesserten Verdauung
und zu mehr Appetit führt.Der Kümmel hat seinen Platz
auch bei leichten krampfartigen Beschwerden im Magen-Darmbereich, die
sich als Blähungen oder Völlegefühl äußern. Es ist auch sinnvoll
den Kümmel mit anderen Heilpflanzen bei Gallenbeschwerden zu
kombinieren.
In der Kinderheilkunde wird der Kümmel bei
Blähungen und krampfartigen Schmerzen der Säuglinge als Tee
eingesetzt. Verbessert wird der Geschmack durch die Kombination mit
den Fenchelfrüchten.
MAGISCHE
WIRKUNG:
Als
Gewürz in Speisen soll der Kümmel aphrodisierend wirken.
MAGISCHE
ANWENDUNG:
Kümmel
gilt als Mittel, um Kinder vor bösen Geistern zu schützen. Dazu
stellt man einen Topf mit gekochtem Kümmel unters Babybett, wenn die
Kleinen nicht ruhig schlafen können.
Diese Anwendung ist
sicher nicht nur magisch, da die ätherischen Öle des Kümmels
entkrampfend wirken. Sie können damit mögliche Blähungen kleiner
Kinder lindern.
Heute würde man eine Duftlampe mit Kümmelöl
aufstellen oder ein Duftsäckchen ins Bett oder Zimmer legen.
Der
Kümmel dient auch als Liebesmittel, entweder, um einen neuen Partner
kennen zu lernen oder um die Treue des vorhandenen Partners zu
stärken.
Dazu trägt man einen kleinen Beutel mit Kümmelsamen
als Talisman.
ANBAUTIPPS:
Den
Kümmel kann man auch bei uns im eigenen Garten anbauen.
Wichtig
ist, den Kümmelsamen nicht mit Erde zu bedecken, er braucht Licht
zum Keimen! Er keimt sehr langsam, du brauchst mindestens zwei Wochen
Geduld, bist du erste Erfolge siehst. Halte die Erde dabei immer
schön feucht, jedoch nicht zu nass.
Man kann fertige Pflanzen
einsetzen oder den Kümmel aus Samen selber ziehen.
Der Kümmel
wächst auf magerem Boden, aber er braucht viel Sonne.
Im März
wird der Kümmel mit einem Abstand von 30 Zentimeter ausgesät.
Nach
ein bis drei Wochen sollten die ersten kleinen Pflänzchen aus der
Erde erscheinen.
Du kannst ab Ende April im Freiland aussähen,
die ideale Keimtemperatur für Kümmel liegt um die 20°C.
Ist
der Kümmel endlich gekeimt und wächst heran, brauchst du weiter
Geduld, denn erst im zweiten Jahr ist er bereit zur Ernte. Im
Erntesommer schneidest du einfach die braun gewordenen Stängel ab
und hängst sie zum Trocknen auf.
VERMEHRUNG:
Den
Kümmel kann man problemlos im eigenen Garten anbauen.
Dazu gibt
es fertige Pflanzen zum Einsetzen oder man kann den Kümmel aus Samen
anziehen.
EIGENE
ANWENDUNG:
Kümmel
kann man wahlweise als Tee, Tinktur, Kräuterwein oder Pulver zum
Einnehmen anwenden.
Man kann die Samen auch einfach kauen.
Natürlich kann man den Kümmel in der Küche als Gewürz mit
verdauungsfördernder Wirkung anwenden.
RZ KÜCHE:
Die
deutsche und österreichische Küche verwenden den Kümmel sehr
häufig. Aber auch in anderen Ländern ist der Kümmel ein begehrtes
Gewürz.
Die Früchte werden meist in der Gewürzmühle
zerkleinert und kurz vor dem Ende des Garprozesses zugegeben. Das
Gewürz kann auch in einem Kräutersäckchen oder Teeei verwendet
werden.
Der Kümmel alleine passt zu vielen Speisen, eignet sich
aber auch für Speisen in Kombination mit anderen Gewürzen wie mit
Knoblauch, Gewürznelken, Pfeffer, Wacholderbeeren oder Zwiebel. Er
wird auch in verschiedenen fertigen Gewürzmischungen zum Würzen von
Fleisch, Fisch, Gemüse, Brot usw. angeboten.
Kümmel
Tee
Einen
Teelöffel zerstoßene Kümmel-Samen mit einer Tasse kochendem Wasser
übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
Wer lieber abkocht
kann den Kümmel auch vorsichtig abkochen und anschließend
abseihen.
Handkäs
Zutaten:
1
Stück "Handkäse" oder 200 g Harzer Käse
4 EL
geschmacksneutrales Öl, z.B. Sonnenblumenöl
8 EL Weißwein
Essig
2-3 Zwiebeln
Pfeffer, Salz und
Kümmel
Zubereitung:
Je
nach Beschaffenheit des Käses kann es sein, dass man noch etwas
Wasser hinzufügen muss.
Den Käse in eine kleine Schüssel
geben und mit Essig, Öl, Pfeffer und Salz eine Marinade
anrühren.
Die Zwiebeln schneiden und mit einer Portion Kümmel
je nach Geschmack vermischen.
Anschließend die Zwiebel-Mischung
auf den Käse geben, sowie danach gemeinsam mit der Marinade
begießen. Der Käse sollte von der Marinade vollständig bedeckt
sein. Je nach Größe der Schüssel und Form des Käses kann es sein,
dass man die Marinade dazu mit etwas Wasser, Apfelwein oder Riesling
verlängern muss.
Den Käse mindestens drei Stunden, am besten
über Nacht marinieren lassen.
Mit kräftigem Roggenbrot
und einen Glas Weißwein servieren.
Kümmel-Tinktur
Nach
schwer verdaulichem Essen kann man mit einer selbst gemachten
Kümmel-Tinktur die Verdauung unterstützen.
Zutaten:
4
EL Kümmel
200 ml Doppelkorn (40%)
Zubereitung:
Die
Kümmelsamen in einem Mörser zerstoßen und in ein Gefäß, zum
Beispiel Marmeladenglas geben.
Den Doppelkorn zum Kümmel gießen
und das Glas dicht verschließen.
Mindestens einen Monat lang an
einem warmen Ort mit Sonnenbestrahlung ziehen lassen.
In dieser
Zeit regelmäßig schütteln.
Danach mit einem Teesieb oder
Kaffeefilter ab seien und in einer dunklen Flasche aufbewahren.
Wenn
einem die Tinktur zu konzentriert ist, kann man sie mit Wasser
verdünnen.
Zur Förderung der Verdauung nach der Mahlzeit einen
Teelöffel der Tinktur einnehmen.
Nicht mehr als einen
Teelöffel, da der Alkohol die Verdauung wiederum
erschwert.
ZUBEREITUNG
VON KÜMMEL-TEE
½
Teelöffel Kümmelfrüchte quetschten oder zerstoßen, mit 150
Milliliter siedendem Wasser über gießen und 10 Minuten ziehen
lassen, wobei das Gefäß zugedeckt sein soll. Danach den Tee
abseihen.
Erwachsene 1 - 3 Tassen täglich, Säuglingen etwas
Kümmeltee ins Fläschchen geben.
Die Tagesdosis für Kinder
unter einem Jahr liegt bei einem Gramm.
VERWENDUNG
VON KÜMMELÖL
Das
ätherische Öl des Kümmels kann zur Herstellung von Kümmelspiritus
und anderen alkoholischen Zubereitungen genommen werden.
Es ist
auch möglich, Kümmel in Salben oder ölige Zubereitungen
einzuarbeiten.
In der Volksmedizin wird der Kümmeltee als
milchbildendes und milchtreibendes, aber auch menstruationsförderndes
Mittel gegeben.
ANWENDUNG:
Kümmel
kann man als Tee, Tinktur, Kräuterwein oder Pulver zum Einnehmen
verwenden.
Man kann die Samen auch einfach kauen.
Und
natürlich kann man den Kümmel in der Küche als
verdauungsförderndes Gewürz anwenden.
Die häufigste Art,
Kümmel als Heilpflanze anzuwenden ist der Tee.
Tee
Zwei
Teelöffel zerstoßene Kümmel-Samen mit einer Tasse kochendem Wasser
übergießen und zehn Minuten ziehen
lassen.
Verdauungsprobleme
Verdauungsprobleme
aller Art sind die Haupteinsatzgebiete des Kümmels.
In erster
Linie verwendet man den Kümmel gegen Blähungen, Darmkrämpfe und
Magenkrämpfe.
Man kann ihn aber auch beispielsweise bei
Appetitmangel, Problemen mit der Fettverdauung, Gallenschwäche und
dergleichen nutzen.
Kümmel hilft auch bei Herzproblemen, die
entstehen, wenn durch Blähungen der volle Bauch von unten gegen das
Herz drückt. Die Symptome können der Angina Pectoris ähneln, haben
aber mit echten Herzproblemen nichts zu tun.
Mundgeruch
Gegen
Mundgeruch kann man Kümmelsamen kauen.
Auch gegen Zahnschmerzen
kann das Kauen von Kümmelsamen ein wenig
helfen.
Alkoholismus
Starker
Kümmeltee soll Alkoholikern dabei helfen, auf das Trinken zumindest
zeitweise zu verzichten.
Frauenbeschwerden
Für Frauen kann
der Kümmel in mehrerer Hinsicht heilsam sein.
Er hilft gegen
schmerzhafte Periode, vor allem bei jungen Mädchen.
Er fördert
die Geburt, indem er die Weichteile auflockert. Durch die
entkrampfende Wirkung erleichtert er die Wehen.
Nach der Geburt,
unterstützt der Kümmel, die Mutter bei der Milchbildung. Außerdem
hilft er gegen Blähungen des Babys, wiel er über die Muttermilch
von ihm aufgenommen wird.
Koliken
bei Säuglingen
Wenn
ein Baby stark unter Blähungen leidet, kann Kümmel besser als
Fenchel helfen.
Fenchel und Anis schmecken angenehmer, sodass
sie häufiger gegen Baby-Blähungen verwendet werden. Man kann dem
Fencheltee allerdings etwas Kümmel zugeben.
Mit einem guten
Pflanzenöl und ein bis zwei Tropfen ätherischem Kümmelöl kann man
ein Duft-Öl zum Einreiben herstellen. Mit diesem Öl reibt man den
angeschwollenen Babybauch im Uhrzeigersinn ein, wenn es unter
Blähungen leidet.
HEILANWENDUNGEN:
Kümmel
wirkt anregend auf die Verdauung, sodass nicht nur der Appetit,
sondern auch die Verdauung angeregt wird.
Sein ätherisches Öl
wirkt krampflösend auf die Verdauungs-Muskulatur und hilft gegen
Völlegefühl,
Magenbeschwerden und anderen Bauchschmerzen.
Gegen Blähungen auch in Kombination mit Fenchel, Anis und
Cumin.
Wer nach dem Essen ein paar Kümmel Samen kaut, hilft
damit der Verdauung, beugt Blähungen vor und sorgt für frischen
Atem.
Das ätherische Kümmelöl wirkt zudem leicht
antibakteriell, sodass er vor allem in der Naturkosmetik auch in
Zahnpasta oder Mundwasser verwendet wird.
Kümmel-Wein
100
g Kümmelsamen und 1 Liter Weißwein vermischen, aufkochen,
anschließend ab filtern und in eine Flasche
füllen.
Pulver
Gepulverten, im Mörser zerstoßenen Kümmel
kann man eine Messerspitze einnehmen.
Kauen
Wer
es mag, kann die Kümmelsamen einfach kauen.
Diese Form der
Anwendung eignet sich besonders, um Mundgeruch zu
bekämpfen.
Vollbad
Ein
Vollbad mit einem Liter Kümmeltee, wirkt erfrischend und
belebend.
Es eignet sich, um die Müdigkeit nach einem
anstrengenden Tag zu vertreiben, wenn man anschließend noch munter
sein will.
BILD:
keines
QUELLEN:
https://www.heilkraeuter.de/lexikon/kuemmel.htm
https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/kuemmel/
https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_K%C3%BCmmelhttps://heilpflanzenwissen.at/pflanzen/kuemmel/