Koriander
LATEINISCHER NAME:
(Coriandrum sativum)
FAMILIE:
Doldenblütler
(Apiaceae)
URSPRUNG:
Mittelmeerraum und im naher Osten
STANDORTE:
sonnig
bis leicht schattig,
sandig bis locker lehmig,
mäßig
trocken bis schwach feucht,
kalkhaltig,
nährstoffreich,
humusreich.
Wächst heute vorwiegend
im Apothekergarten, Bauerngarten
oder
Kräutergarten.
VOLKSMUND:
Der
Name Koriander leitet sich vom griechischen koris ab. Das bedeutet
Wanze und bezieht sich höchstwahrscheinlich auf den wanzenähnlichen,
aufdringlichen Geruch frischer Pflanzenteile wie Blätter und unreife
Früchte.
Auch die wenig schmeichelhaften deutschen
Bezeichnungen Wanzendill, Wanzenkraut oder Wanzenkümmel nehmen
darauf Bezug.
ZUSATZ
INFO:
Die
krampflösende Wirkung macht den Koriander auch bei Periodenkrämpfen
zu einer angenehmen Hilfe.
Der Koriander ist eine Pflanze aus
dem Mittelmeerraum, sie ist verwandt mit Kümmel, Fenchel und Anis,
mit denen sie auch oft kombiniert wird.
Koriandergrün wird
optisch leicht mit Petersilie verwechselt, jedoch ist der Geruch sehr
charakteristisch.
In Mitteleuropa wird fast ausschließlich mit
Koriandersamen (eigentlich die Frucht) gewürzt, auf allen weiteren
Kontinenten findet hauptsächlich das grüne Kraut Anwendung.
Aber
auch das ätherische Öl der Frucht wird besonders für seine
antibiotische Wirkung geschätzt.
ERNTEZEIT:
Geerntet
wird von Juli bis Anfang August,
Jedoch vor der Vollreife, weil
sich sonst die Samen leicht von der Dolde lösen, was zu
Ernteverlusten führt.
VERWENDETER PFLANZENTEIL:
Blätter,
Samen (Früchte) und ätherisches Öl
AUSSEHEN:
Der
Echte Koriander wächst als einjährige, krautige Pflanze. Krautige
Pflanzen haben kein Dickenwachstum und verholzen somit nicht. Es gibt
einjährige, zweijährige sowie mehrjährige krautige Pflanzen.
Die
Wuchshöhe liegt je nach Standort, Sorte und Verwendung zwischen 30
cm und 90 cm.
Der Geruch der Pflanze erinnert an den Geruch
diverser Wanzen.
Der Koriander bildet einen schlanken
Wurzelstock. Der längs gestreifte Stängel ist im Querschnitt rund.
Alle oberirdischen Pflanzenteile sind kahl.
Die jungen Blätter
sind eher rundlich, breit und dreigeteilt eingeschnitten, während
die älteren Blätter doppelt gefiedert und fein zerteilt
sind.
Blütenstand, Blüte und Frucht
Die
Blütezeit ist von Juni bis Juli und dauert etwa vier Wochen.
Der
auf einem langen Blüten-Schaft stehende, doppeldoldige Blütenstand
ist flach und hat drei- bis fünfstrahlige Dolden. Die Doldenhülle
fehlt und besteht lediglich aus wenigen Blättchen, die fadenförmig
sind. Die Dolden haben nur an ihrer Außenseite kleine Hüllen.
Koriander blüht weiß.
Während
der Blütezeit wird Koriander häufig von Bienen besucht.
Die
Früchte sind fast kugelrund und zweiteilig. Sie bleiben nach der
Reife meist zusammen.
Die Samen sind an der Außenseite gelb
bis braun, manchmal zur Spitze hin violett und die Innenseite ist
hell.
Die Samen sind außen vertikal gestreift und innen hohl.
Zur Samenreife nimmt der wanzenartige Geruch der Pflanze und
der Samen ab. Je nach Herkunft sind die Samen 2,5 bis 5 mm groß.
Das Saatgut ist etwa 3 Jahre haltbar, bleibt bei konstanter
Temperatur unter 10 °C aber länger keimfähig, maximal bis zu 6
Jahren.
MERKMALE:
Im
Frühjahr treibt die Wurzel die jungen Blätter aus.
Sie sind
dreigeteilt, breit und am Rande gezackt. Damit erinnern sie an
Petersilie.
Sobald die Pflanze höher wird verändern sich die
Blätter, sie sind fein gefiedert und sehr dünn.
Zwischen Juni
und Juli hat der Koriander die Blüten in einer Doppeldolde, sie sind
innen fein geteilt und außen grober. Die Blüten sind weiß mit
einem leichten Rosa.
Aus den Koriander-Blüten entwickeln sich
zwischen Juli und September kugelrunde gelb-braune Samen.
In
frischem Zustand riechen sie unangenehm. Das verliert sich aber,
nachdem die Samen getrocknet sind.
INHALTSSTOFFE:
Ätherisches
Öl:
Linalool,
Geraniol,
Pinen,
Limonen,
Terpinen,
Borneol,
Petroselinsäure,
Palmitinsäure,
Ölsäure,
Gerbstoff,
Flavonoide,
Cumarine,
Sitosterin,
Kaffeesäurederivate.
WARNUNG:
Manche
Menschen reagieren allergisch auf den Koriander. Vor allem Menschen,
die auch unter anderen Allergien leiden, sind relativ häufig von
einer Koriander-Allergie betroffen.
Wer Koriandersamen zur
Linderung von Verdauungsbeschwerden verwendet, sollte vorab
ausprobieren, ob nicht allergische Reaktionen zu erwarten sind, denn
in einer Schweizer Studie reagierten 15% der Studienteilnehmer
allergisch.
Bei empfindlichen Menschen kann der Pflanzensaft
unter Einwirkung von Sonnenlicht auch photoallergische Hautreaktionen
bewirken.
GIFTIG:
nein
HEILPFLANZE
DES JAHRES:
noch nicht gelistet
MEDIZINISCHE
WIRKUNG:
Verdauungsfördernd,
lindert Völlegefühl und ist antibakteriell.
Die Wirkung des
Korianders beruht in erster Linie auf seinen ätherischen
Ölen.
Koriander wird für die Verdauungsbeschwerden nahezu
aller Art eingesetzt.
Blähungen werden gemindert und Krämpfe
der Verdauungsorgane gelindert, Appetit wird gestärkt.
Koriander
hat nebenbei auch eine antibiotische Wirkung.
MAGISCHE
WIRKUNG:
Der
Koriander ist eine beliebte Pflanze für Liebeszauber und
Liebsbeutel.
Für einen Liebestrank werden reife Koriandersamen
zerstoßen und in Wein gemischt.
In ein Liebes-Mojo füllt man
mehrere Kräuter, u.a. Koriander und legt ihn beispielsweise unter
das Kopfkissen.
Auch in Stoff-Beuteln werden die Koriandersamen
am Körper getragen, um Kopfschmerzen zu lindern. Bei dieser
eigentlich nicht ganz magischen Anwendung kommt vermutlich die
Wirkung der ätherischen Öle durch freisetzen im Zuge der
Körperwärme zum Vorschein.
In China wird der Koriander als
Symbol für Unsterblichkeit verehrt.
MAGISCHE
ANWENDUNG:
Eine
Koriander-Räucherung wirkt sehr positiv auf unsere Nerven und
anregend auf unsere Gemütsverfassung.
Sie belebt unsere Sinne
und klärt unseren Geist. Wir erhalten dadurch Kraft, um neue
Energien zu schöpfen.
Bei Problemen, die nicht oder schwer
bewältigt werden, bewirkt ein Koriander-Räucherwerk wahre Wunder
auf Geist und Seele. Meist löst sich die seelische Erschöpfung
langsam wieder auf.
Wir Menschen verdrängen unsere Probleme
und merken erst, wenn es unserer Seele nicht mehr gut geht oder sogar
alle Alarmglocken läuten, dass wir diese Probleme nicht weiter vor
uns her schieben können, sondern sie beseitigen müssen.
Die
Koriander-Räucherung zeigt uns den Weg, um Lösungen für unsere
Probleme zu finden.
Aber auch nach einer anstrengenden Arbeit
führt uns der Koriander zur Ruhe und zur Ausgeglichenheit. Er
erfrischt unseren Geist damit wir uns besser konzentrieren
können.
Für eine Räucherung nimmt man die sogenannten Samen
und getrocknete Blätter. Koriander kann gut mit Zimt, Kiefer oder
Ingwer zu einem Räucherwerk gemischt werden.
ANBAUTIPPS:
Der
Koriander ist eine einjährige Pflanze. Sie muss aus Samen gezogen
werden.
In unseren Breiten kann man vorwiegend die Blätter und
das Kraut des Korianders anziehen, die Früchte werden weniger
gedeihen, da es der Pflanze zu kalt ist.
Als Boden eignet sich
am besten leichter, feuchter Boden. Am besten wächst der Koriander
in der prallen Sonne oder mindestens im Halbschatten.Im
Frühjahr sät man Koriander-Samen in 25 cm Abstand und muss für
ausreichend Wasser sorgen.
Weil frische Korianderblätter nicht
überall erhältlich sind, ist es für Liebhaber des Aromas sinnvoll,
das Kraut im Garten anzubauen.
Koriander braucht zum Keimen
Wärme, weswegen er frühestens Ende April im Freiland ausgesät
wird.
Die Blätter kann man den ganzen Sommer über ernten und
diese auf Vorrat einfrieren oder kopfüber trocknen.
Gegen Ende
des Sommers bilden sich in den Blütenständen die Samen. Leider
fallen diese wenn sie reif und trocken sind recht schnell auf die
Erde, weswegen man sie besser früh erntet und an der Sonne
nachtrocknen lässt, um nicht die Ernte zu verlieren. Die Pflanzen
sind einjährig, du musst also jedes Jahr neu
ausgesät.
VERMEHRUNG:
Die
Vermehrung zur Anzucht von Koriander erfolgt mittels Samen.
EIGENE
ANWENDUNG:
Gewürz
für Indische und Arabische Speisen, sowie Curry aller Art.
RZ KÜCHE:
In
der Küche verwendet man Blätter oder Kraut am besten frisch.
Mojo
verde
Die
grüne Variante der roten Paprikasauce lebt vom Geschmack des
frischen Koriandergrüns.
Du brauchst:
1 Bund frisches
Koriandergrün
2-3 Zehen Knoblauch
250 ml kalt gepresstes
Olivenöl
½ Bund Petersilie
Pfeffer, SalzWer
dem Mojo eine säuerliche Note geben möchte, fügt noch eine Schote
grünen Spitzpaprika hinzu.
Zubereitung:
Die geputzten
Kräuter und Knoblauch pürieren, nach und nach das Öl dazu geben,
mit Pfeffer, Salz und eventuell etwas Zitronensaft
abschmecken.Serviertipp:
Zu
kleinen, in Schale gegarten Salzkartoffeln "papas arrugadas" oder
einfach nur Weißbrot oder Grillfleisch servieren.
ANWENDUNG:
Tee
gegen Blähungen mit Anis, Kümmel und Fenchel.
Für Tee werden
entweder getrocknete Blätter oder zerstoßende Samen
verwenden.
Zutaten:
40
g Anis-Früchte (=Samen)
40 g Fenchel-Früchte (=Samen)
20
g Kamillen-Blüten
Zubereitung:
Einem
Esslöffel Teemischung pro Tasse mit heißem Wasser aufbrühen und 10
Minuten ziehen lassen.
Den Tee anschließend ab filtern.Kraut
und Samen (eigentlich Früchte) sind bekannte Küchengewürze. Der
Geruch sowie der Geschmack von Kraut und Frucht ist sehr verschieden.
Man kann sie in der Verwendung nicht austauschen.
Dementsprechend
sind auch die Gegenden unterschiedlich, in denen Kraut und Samen
genutzt werden. Während in Europa der Samen die größere Rolle
spielt, werden in der südamerikanischen und in der asiatischen
Küche, aber auch in Europa im südlichen Portugal, vor allem die
grünen Pflanzenteile verwendet.
Korianderkraut
Das
kräftige, durch den hohen Aldehydgehalt bestimmte und als
moschusartig, zitronenähnliche Aroma gibt dem frischen
Korianderkraut einen unverwechselbaren Charakter, der in Europa und
Asien von vielen Menschen als gewöhnungsbedürftig empfunden wird.
Dem gegenüber wird Koriander in anderen Regionen wie
Südostasien oder Chile zu den gewöhnlichen Gartenkräutern gezählt
und häufig verwendet.
Die fedrigen Blätter von älteren
Pflanzen können gehackt in Soßen oder Füllungen untergemischt
werden und sind auch als Garnierung beliebt.
Koriandergrün
wird
auch in Salaten verarbeitet bzw. zu Käse-, Fleisch- oder
Fischgerichten verwendet. Frisches Korianderkraut ist ein
Hauptbestandteil der von den Kanaren stammenden Mojo verde und der
chilenischen Kräutertunke Pebre.
Koriandersamen
Die
fälschlicher Weise, wahrscheinlich wegen der geringen Größe als
Koriandersamen bezeichneten und getrockneten Früchte werden kurz
angeröstet und meist frisch gemahlen.
Sonst werden die, damit
gewürzten Speisen bitter statt aromatisch.
Gemahlene
Früchte
werden zum Würzen von Brot, Kleingebäck, Kohlgerichten,
Hülsenfrüchten und Kürbis verwendet.
Koriander ist
Bestandteil von Gewürzmischungen der Curryküche wie Currypulver,
Currypaste und Lebkuchengewürz.
Weltweit wird der größte
Teil der Korianderproduktion in Currypulver verarbeitet.
Häufig
wird Koriander mit Kreuzkümmel (Cumin) kombiniert.
Eine
Biersorte, das in Sachsen-Anhalt und Sachsen beheimatete Gose, ist
mit Koriander gewürzt. Die Samen können auch als Tee aufgebrüht
werden.Eher bei uns ausgefallen wird Koriander auch für
Likör verwendet.
Neben salzigen Speisen wie Fleisch, Wurst,
Soße, Gemüse und Marinaden kann Koriander auch für Kompott
verwendet werden.
Auch in Nordafrika wird Koriander verwendet.
In Thailand nutzt man die Wurzeln wie bei uns die, der
Petersilie.
HEILANWENDUNGEN:
Die
grünen Blätter des Koriander haben keinen medizinalen Wirkstoffe,
jedoch lässt sich aus den Samen ein ätherisches Öl gewinnen, das
ähnliche, allerdings deutlich schwächere Wirkung hat wie Kümmel
oder Fenchel aber auch Blähungen mindert.
Darüber hinaus kann
Korianderöl fast als natürliches Antibiotikum betrachtet werden,
denn er wirkt stark gegen Bakterien und auch Pilze.Koriander
findet seit der Zeit des antiken Ägypten auch Verwendung in der
Pflanzenheilkunde.
Als Droge werden die getrockneten Früchte
verwendet. Dem ätherischen Öl wird appetitanregende,
verdauungsfördernde, krampflösende und lindernde Wirkung bei Magen-
und Darmleiden zugeschrieben. Dementsprechend ist Koriander in
manchen Zubereitungen gegen Magen- und Darmstörungen enthalten.
Koriander wirkt jedoch schwächer als Kümmel oder Fenchel.
Außerdem müssen die Samen gequetscht oder zerrieben werden,
da die Öle sonst nicht mit Wasser gelöst werden können.
Auch
bei Tieren kann Koriander gegen Blähungen eingesetzt werden.
BILD:
keines
QUELLEN:
https://www.heilkraeuter.de/lexikon/koriander.htm
https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/koriander/
https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Koriander
https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/koriander/koriander-coriandrum-sativum
https://www.celticgarden.de/2014/11/koriander-raeucherwerk/