Kamille
LATEINISCHER
NAME:
Matricaria chamomilla
FAMILIE:
Korbblütler (Asteraceae)
URSPRUNG:
Ursprünglich
stammt die Kamille aus Süd- und Osteuropa, sie ist jedoch schon
lange in Mitteleuropa heimisch.
In vielen Ländern wird sie
gezüchtet, weil ihre Blüten als Kräutertee verwendet werden. Ein
wichtiges Anbauland ist Frankreich.
Die ursprüngliche Heimat
der Echten Kamille ist Vorderasien, Süd- und Osteuropa. Heute ist
sie in ganz Europa, auch in Nord- und Südamerika und in Australien
eingebürgert.
Die Kamille wächst auf Äckern und auf Ödland,
bevorzugt auf frischen, nährstoffreichen, eher humosen Lehm- und
Ton-Böden.
Die Pflanze wächst bis in die hohe, montane Stufe,
in Tirol kann sie bis 1300 m Höhe wachsen.
STANDORTE:
Humusreicher,
trockener und sonnig liegender Boden
VOLKSMUND:
Die
Kamille ist eine der beliebtesten Heilpflanzen in ganz Europa. Zu
Recht verwenden viele Großmütter die Kamille für alle Arten von
Beschwerden, denn sie kann als wahrer Tausendsassa eingesetzt
werden.
Leider ist sie in der freien Natur kaum noch
anzutreffen, weil sie die Nähe von Getreide bevorzugt, dort aber vom
Bauern bekämpft wird.
ZUSATZ
INFO:
Einjährig
Niedrig wachsend
ERNTEZEIT:
Mai
- Juli bei Sonnenschein
VERWENDETER
PFLANZENTEIL:
Die
Blütenköpfe erntet man, wenn die Kamille zu blühen beginnt und die
Blütenblätter beginnen, sich nach hinten zu biegen.
AUSSEHEN:
Fliederartig,
geteilte, duftende Blätter.
Die Blüte besteht aus weißen
Zungenblüten um eine gelbe, gewölbte Mittelscheibe.
MERKMALE:
Die
einjährige Pflanze wird 10-50 cm groß und hat einen runden, glatten
aufrechten Stängel, der sich stark verzweigt.
Höhe: bis 60 cm
(Echte Kamille)
Die gefiederten Blätter sind grüngelb.
Die
Blüten sind goldgelbe Röhrenblüten mit hellweißen Zungenblüten.
Sie blühen in warmen Gegenden schon ab Ende Mai, sonst erst ab
Juni.
Der Blütenboden wölbt sich stark nach oben, dadurch
erhält die Kamillenblüte ihre prägnante Form.
Die Kamille
duftet ausgeprägt.
INHALTSSTOFFE:
Echte
Kamille:
Ätherisches Öl:
Charmazulen (wirkt
entzündungshemmend).
Römische Kamille:
Ätherisches Öl:
Ester.
alle Kamillenarten:
Flavonoide,
Fettsäuren,
Aminosäuren,
Bitterstoffe und Gerbstoffe (Tannine), sie
sind entzündungshemmende, krampflösende und haben eine
beruhigende Wirkung.
WARNUNG:
Manche
Menschen reagieren allergisch auf Kamille.
Selbst hergestellte
Zubereitungen aus Kamillenblüten dürfen Sie nicht am oder im Auge
anwenden!
Solche Lösungen sind manchmal mit Keimen
verunreinigt und können am Auge Infektionen hervorrufen.
Außerdem
kann es zu einer allergischen Reaktion kommen.
Überhaupt
sollten Menschen, die auf Korbblütler allergisch reagieren, Kamille
nicht benutzen.
Meistens treten solche allergischen Reaktionen
- zu denen es nur selten kommt - durch Verunreinigungen mit
anderen Kamillenarten auf (zum Beispiel Hundskamille).
GIFTIG:
nein
HEILPFLANZE
DES JAHRES:
1987 (erstes Jahr in dem die Heilpflanze des Jahres gewählt wurde)
MEDIZINISCHE
WIRKUNG;
Verwendung
als Kosmetika hellt Kamille die Haare auf, Sommersprossen und
Pigmentflecken hellt sie bei regelmäßiger Anwendung ebenfalls
leicht auf und beruhigt generell gereizte, gerötete
Haut.
Verwendungen beim Heilen:
Die
Kamille ist eine alte Heilpflanze, die gegen Magen- und
Darmbeschwerden sowie Bauchkrämpfe und Blähungen (beruhigt die
Verdauungs-Organe) wirksam ist.Ebenfalls
hilft sie bei Entzündungen, Angstzuständen und Schlaflosigkeit.
Ein heißer Blütenaufguss wird als Mundwasser oder
Gesichtsdampfbad bei Erkältungen verwendet.Als Maske
bei fettiger Haut kann die Kamille ebenfalls hilfreich sein.
Kamillentee wird häufig gegen Magenschmerzen und depressive Zustände
verwendet.
Auch die Wundheilung wird von der Kamille positiv
beeinflusst.
Wichtige
medizinische
Wirkung:
antibakteriell,
austrocknend,
beruhigend,
blutreinigend,
entzündungshemmend,
harntreibend,
krampflösend,
schmerzlindernd,
schweißtreibend,
tonisierend,
blähungshemmend,
Wundheilung fördernd.
Harnapparat:
Leichte
Nierenschwäche und Blasenbeschwerden können durch die Anwendung der
Kamille gelindert werden.
Die Kamille entkrampft die Harnorgane,
wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und fördert die
Harnproduktion.
Hierzu sollte man dreimal täglich eine Tasse
Kamillentee trinken, solange die Beschwerden bestehen. Diese
harntreibende Wirkung beruht zu einem Teil auf der erhöhten
Flüssigkeitszufuhr, die zur Steigerung des Harnvolumens
beiträgt.
Stoffwechsel:
Durch
die harntreibenden Eigenschaften reinigt die Kamille das Blut und
hilft dem Körper schädliche Stoffe (z.B. Harnsäure, Kreatinen
usw.) auszuscheiden.
Dadurch kann Kamillentee die Beschwerden
von rheumatischen Erkrankungen und Gicht lindern.
Hierzu sollte
man mindestens dreimal täglich eine Tasse Kamillentee trinken.
Solange eine Flüssigkeitsbilanz ausgeglichen ist, also die Harnmenge
der Trinkmenge entspricht ist es kein Problem eine größere Menge zu
trinken. Sobald der Harn weniger wird oder Wasseransammlungen im
Gewebe (untere Partien, meistens Beine, im Liegen auch Steiß)
auftreten, ist unverzüglich ein Arzt auf zu
suchen.
Nervensystem:
Die
Kamille wirkt beruhigend und entkrampfend.
Diese Wirkung hilft
daher bei nervösen Beschwerden und Schlaflosigkeit.
Auch
neuralgische Schmerzen wie Ischias oder Hexenschuss können durch die
Kamille gelindert werden.
Bei Bedarf eine Tasse Kamillentee
aufbrühen und in möglichst ruhiger Umgebung langsam
trinken.
Atemwegserkrankungen:
Bei
nahezu allen Arten von Erkrankungen der Atemwege kann die Kamille
helfen.
Das beginnt bei der normalen Erkältung mit Schnupfen
und Halsschmerzen und endet noch nicht bei der Nebenhöhlenentzündung
oder Angina.
Hierzu sollte man dreimal täglich eine Tasse
Kamillentee trinken, solange die Beschwerden bestehen. Man kann den
Tee auch mit Honig süßen, vor allem wenn auch Husten bei den
Beschwerden ist.
Dampfbad gegen Nebenhöhlenentzündung und
unreine Haut:
Ein Kamillen-Dampfbad hilft bei
Stirnhöhlenentzündungen, verstopfter Nase, aber auch bei unreiner
Haut und Akne.
Frauenbeschwerden:
Innerlich
als Tee getrunken hilft Kamille gegen Menstruationskrämpfe, zu spät
einsetzende Menstruation und zu wenig Milchbildung in der Stillzeit
(als Tee oft zusammen mit Anis).
Als Sitzbad kann man die
Kamille bei Scheidenentzündungen, wie beispielsweise Weißfluss
verwenden. Sitzbäder helfen auch unterstützend bei
Menstruationskrämpfen und verschiedenen Arten von
Unterleibsentzündung.
Gurgeln und Spülen bei
Mundentzündungen:
Bei Entzündungen der Mundschleimhäute, auch
bei Halsschmerzen kann man mit Kamillentee oder verdünnter
Kamillentinktur gurgeln beziehungsweise spülen.
Selbst
Zahnschmerzen können durch Kamillenspülungen vorübergehend
gelindert werden. Allerdings sollte man bei Schmerzen und zur
Karies-Versorgung auf jeden Fall einen Zahnarzt
aufsuchen.
Äußerlich:
Äußerlich
kann die Kamille auf vielfache Weise zur Wundheilung beitragen.
Bei
der Wundheilung mit Kamille muss beachtet werden, dass sie eine stark
austrocknende Wirkung hat, die nicht in allen Fällen erwünscht ist
(z.B. bei besonders trockener Haut).
Außerdem haben manche
Allergiker Probleme mit Kamille, weil sie die Haut schwach
reizt.
Ansonsten kann sie als Tinktur oder Salbe aufgetragen
werden oder als Bad (z.B. Sitzbad) oder Kompresse in Tee-Form
wirken.
Für Anwendungsschwierigkeiten geben Ärzte und
Apotheker gerne Auskunft, da es eine Menge industrieller Produkte
gibt, die sich die Kamillenwirkung zunutze machen.
MAGISCHE
WIRKUNG:
Das
Verbrennen von Kamille wehrt Unglück ab. Kamille hilft, den Blick
auf Wesentliches zu konzentrieren und verhilft zu mehr Klarheit,
indem sie komplizierte Probleme entwirrt.
MAGISCHE
ANWENDUNG:
Kamille
wird zum Beispiel bei Entscheidungszaubern und Liebeszaubern
verwendet.
Verwendungen in der Magie:
KamilleANBAU
beruhigt und schafft Verständnis. Sie hilft außerdem bei
Prüfungsangst und Lampenfieber.
TIPPS:
Die
Kamille ist anspruchslos was Boden und Nährstoffe angeht. Sie wächst
gerne auf brachliegenden Feldern und am Wegrand. Im Garten kann man
sie an sonniger Stelle anbauen.
VERMEHRUNG:
Kamille
ist leicht aus Samen zieh bar. Die Jungpflanzen werden Mitte April an
ihren Standort gesetzt.
EIGENE ANWENDUNG:
Tee und Räuchern
mit fertigen Produkten
RZ
KÜCHE
Zutaten:
20
g Kamillen-Blüten
40 g Anis-Früchte (=Samen)
40 g
Fenchel-Früchte (=Samen)
Zubereitung:
Die Teemischung mit
einem Esslöffel pro Tasse aufbrühen und 10 Minuten ziehen lassen,
anschließend ab filtern.
ANWENDUNG:
Kamillentee:
1 Teelöffel getrocknete Kamille mit einer Tasse (250ml)
kochendem Wasser übergießen und täglich 3-4 Mal trinken.
Kamilleninhalation:
3 Esslöffel getrocknete
Kamillenblüten auf 1 Liter Wasser erhitzen und den Dampf einatmen.
Wer hat kann einen Vernebler einsetzen. Zur Not tut es auch eine
Nebelschale.
Kamillenbad:
5
Esslöffel getrocknete Kamillenblüten pro Liter Badewasser.
Empfehlenswert ist die Anwendung eine Woche täglich.
Kamillenblüten-Gesichtswasser:bei trockener Haut:
Aufguss
aus Kamillenblüten (zu gleichen Teilen eventuell Lavendel zusetzen),
insgesamt 2 TL frische Kräuter oder 1 TL getrocknete Kräuter
auf 250 ml Wasser kalt ansetzen und ziehen lassen oder als Tee
aufkochen und auskühlen lassen.
HEILANWENDUNGEN:
Homöopathie:
Besonders
bei Kindern hat sich "Chamomilla" in verschiedenen Zubereitungen
und Kombinationen bewährt.
Teezubereitung:
Man muss sich
bewusst sein, dass in einer Teezubereitung nur etwa 15% der
vorhandenen Wirkstoffe des ätherischen Öles im wässrigen Auszug
sind und über 80% ungenützt bleiben.
Extrakte:
Ein
Extrakt mit Wasser-Alkohol als Extraktionsmittel hat den Vorteil,
dass ein hoher Anteil aller wasserlöslichen und alkohollöslichen
Inhaltsstoffe im Auszug ist. Dies ist ein klarer Vorteil gegenüber
der Teezubereitung.
Nebenwirkungen:
Keine
Anwendung bei bekannter allergischer Reaktion auf Korbblütler.
Wegen der Schwebstoffe niemals eine Teezubereitung bei
Entzündungen am Auge angewendet werden.
BILD:
keines
QUELLEN:
Lern Text THS Probezeit Dezember
https://www.heilkraeuter.de/lexikon/kamille.htm
https://www.apotheken-umschau.de/heilpflanzen/kamille
https://heilpflanzenwissen.at/pflanzen/die-echte-kamille/
https://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Kamille