Kamille

29.12.2019

LATEINISCHER NAME:

Matricaria chamomilla

FAMILIE:

Korbblütler (Asteraceae)

URSPRUNG:

Ursprünglich stammt die Kamille aus Süd- und Osteuropa, sie ist jedoch schon lange in Mitteleuropa heimisch.
In vielen Ländern wird sie gezüchtet, weil ihre Blüten als Kräutertee verwendet werden. Ein wichtiges Anbauland ist Frankreich.
Die ursprüngliche Heimat der Echten Kamille ist Vorderasien, Süd- und Osteuropa. Heute ist sie in ganz Europa, auch in Nord- und Südamerika und in Australien eingebürgert.
Die Kamille wächst auf Äckern und auf Ödland, bevorzugt auf frischen, nährstoffreichen, eher humosen Lehm- und Ton-Böden.
Die Pflanze wächst bis in die hohe, montane Stufe, in Tirol kann sie bis 1300 m Höhe wachsen.

STANDORTE:

Humusreicher, trockener und sonnig liegender Boden

VOLKSMUND:

Die Kamille ist eine der beliebtesten Heilpflanzen in ganz Europa. Zu Recht verwenden viele Großmütter die Kamille für alle Arten von Beschwerden, denn sie kann als wahrer Tausendsassa eingesetzt werden.
Leider ist sie in der freien Natur kaum noch anzutreffen, weil sie die Nähe von Getreide bevorzugt, dort aber vom Bauern bekämpft wird.

ZUSATZ INFO:

Einjährig Niedrig wachsend

ERNTEZEIT:

Mai - Juli bei Sonnenschein

VERWENDETER PFLANZENTEIL:

Die Blütenköpfe erntet man, wenn die Kamille zu blühen beginnt und die Blütenblätter beginnen, sich nach hinten zu biegen.

AUSSEHEN:

Fliederartig, geteilte, duftende Blätter.
Die Blüte besteht aus weißen Zungenblüten um eine gelbe, gewölbte Mittelscheibe.

MERKMALE:

Die einjährige Pflanze wird 10-50 cm groß und hat einen runden, glatten aufrechten Stängel, der sich stark verzweigt.
Höhe: bis 60 cm (Echte Kamille)
Die gefiederten Blätter sind grüngelb.
Die Blüten sind goldgelbe Röhrenblüten mit hellweißen Zungenblüten. Sie blühen in warmen Gegenden schon ab Ende Mai, sonst erst ab Juni.
Der Blütenboden wölbt sich stark nach oben, dadurch erhält die Kamillenblüte ihre prägnante Form.
Die Kamille duftet ausgeprägt.

INHALTSSTOFFE:

Echte Kamille:
Ätherisches Öl:
Charmazulen (wirkt entzündungshemmend).
Römische Kamille:
Ätherisches Öl:
Ester.
alle Kamillenarten:
Flavonoide,
Fettsäuren,
Aminosäuren,
Bitterstoffe und Gerbstoffe (Tannine), sie sind entzündungshemmende, krampflösende und haben eine beruhigende Wirkung.

WARNUNG:

Manche Menschen reagieren allergisch auf Kamille.
Selbst hergestellte Zubereitungen aus Kamillenblüten dürfen Sie nicht am oder im Auge anwenden!
Solche Lösungen sind manchmal mit Keimen verunreinigt und können am Auge Infektionen hervorrufen.
Außerdem kann es zu einer allergischen Reaktion kommen.
Überhaupt sollten Menschen, die auf Korbblütler allergisch reagieren, Kamille nicht benutzen.
Meistens treten solche allergischen Reaktionen - zu denen es nur selten kommt - durch Verunreinigungen mit anderen Kamillenarten auf (zum Beispiel Hundskamille).

GIFTIG:

nein

HEILPFLANZE DES JAHRES:

1987 (erstes Jahr in dem die Heilpflanze des Jahres gewählt wurde)

MEDIZINISCHE WIRKUNG;

Verwendung als Kosmetika hellt Kamille die Haare auf, Sommersprossen und Pigmentflecken hellt sie bei regelmäßiger Anwendung ebenfalls leicht auf und beruhigt generell gereizte, gerötete Haut.

Verwendungen beim Heilen:

Die Kamille ist eine alte Heilpflanze, die gegen Magen- und Darmbeschwerden sowie Bauchkrämpfe und Blähungen (beruhigt die
Verdauungs-Organe) wirksam ist.Ebenfalls hilft sie bei Entzündungen, Angstzuständen und Schlaflosigkeit.
Ein heißer Blütenaufguss wird als Mundwasser oder Gesichtsdampfbad bei Erkältungen verwendet.Als Maske bei fettiger Haut kann die Kamille ebenfalls hilfreich sein. Kamillentee wird häufig gegen Magenschmerzen und depressive Zustände verwendet.
Auch die Wundheilung wird von der Kamille positiv beeinflusst.

Wichtige medizinische Wirkung:

antibakteriell,
austrocknend,
beruhigend,
blutreinigend,
entzündungshemmend,
harntreibend,
krampflösend,
schmerzlindernd,
schweißtreibend,
tonisierend,
blähungshemmend,
Wundheilung fördernd.

Harnapparat:

Leichte Nierenschwäche und Blasenbeschwerden können durch die Anwendung der Kamille gelindert werden.
Die Kamille entkrampft die Harnorgane, wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und fördert die Harnproduktion.
Hierzu sollte man dreimal täglich eine Tasse Kamillentee trinken, solange die Beschwerden bestehen. Diese harntreibende Wirkung beruht zu einem Teil auf der erhöhten Flüssigkeitszufuhr, die zur Steigerung des Harnvolumens beiträgt.

Stoffwechsel:

Durch die harntreibenden Eigenschaften reinigt die Kamille das Blut und hilft dem Körper schädliche Stoffe (z.B. Harnsäure, Kreatinen usw.) auszuscheiden.
Dadurch kann Kamillentee die Beschwerden von rheumatischen Erkrankungen und Gicht lindern.
Hierzu sollte man mindestens dreimal täglich eine Tasse Kamillentee trinken. Solange eine Flüssigkeitsbilanz ausgeglichen ist, also die Harnmenge der Trinkmenge entspricht ist es kein Problem eine größere Menge zu trinken. Sobald der Harn weniger wird oder Wasseransammlungen im Gewebe (untere Partien, meistens Beine, im Liegen auch Steiß) auftreten, ist unverzüglich ein Arzt auf zu suchen.

Nervensystem:

Die Kamille wirkt beruhigend und entkrampfend.
Diese Wirkung hilft daher bei nervösen Beschwerden und Schlaflosigkeit.
Auch neuralgische Schmerzen wie Ischias oder Hexenschuss können durch die Kamille gelindert werden.
Bei Bedarf eine Tasse Kamillentee aufbrühen und in möglichst ruhiger Umgebung langsam trinken.

Atemwegserkrankungen:

Bei nahezu allen Arten von Erkrankungen der Atemwege kann die Kamille helfen.
Das beginnt bei der normalen Erkältung mit Schnupfen und Halsschmerzen und endet noch nicht bei der Nebenhöhlenentzündung oder Angina.
Hierzu sollte man dreimal täglich eine Tasse Kamillentee trinken, solange die Beschwerden bestehen. Man kann den Tee auch mit Honig süßen, vor allem wenn auch Husten bei den Beschwerden ist.
Dampfbad gegen Nebenhöhlenentzündung und unreine Haut:
Ein Kamillen-Dampfbad hilft bei Stirnhöhlenentzündungen, verstopfter Nase, aber auch bei unreiner Haut und Akne.

Frauenbeschwerden:

Innerlich als Tee getrunken hilft Kamille gegen Menstruationskrämpfe, zu spät einsetzende Menstruation und zu wenig Milchbildung in der Stillzeit (als Tee oft zusammen mit Anis).
Als Sitzbad kann man die Kamille bei Scheidenentzündungen, wie beispielsweise Weißfluss verwenden. Sitzbäder helfen auch unterstützend bei Menstruationskrämpfen und verschiedenen Arten von Unterleibsentzündung.
Gurgeln und Spülen bei Mundentzündungen:
Bei Entzündungen der Mundschleimhäute, auch bei Halsschmerzen kann man mit Kamillentee oder verdünnter Kamillentinktur gurgeln beziehungsweise spülen.
Selbst Zahnschmerzen können durch Kamillenspülungen vorübergehend gelindert werden. Allerdings sollte man bei Schmerzen und zur Karies-Versorgung auf jeden Fall einen Zahnarzt aufsuchen.

Äußerlich:

Äußerlich kann die Kamille auf vielfache Weise zur Wundheilung beitragen.
Bei der Wundheilung mit Kamille muss beachtet werden, dass sie eine stark austrocknende Wirkung hat, die nicht in allen Fällen erwünscht ist (z.B. bei besonders trockener Haut).
Außerdem haben manche Allergiker Probleme mit Kamille, weil sie die Haut schwach reizt.
Ansonsten kann sie als Tinktur oder Salbe aufgetragen werden oder als Bad (z.B. Sitzbad) oder Kompresse in Tee-Form wirken.
Für Anwendungsschwierigkeiten geben Ärzte und Apotheker gerne Auskunft, da es eine Menge industrieller Produkte gibt, die sich die Kamillenwirkung zunutze machen.

MAGISCHE WIRKUNG:

Das Verbrennen von Kamille wehrt Unglück ab. Kamille hilft, den Blick auf Wesentliches zu konzentrieren und verhilft zu mehr Klarheit, indem sie komplizierte Probleme entwirrt.

MAGISCHE ANWENDUNG:

Kamille wird zum Beispiel bei Entscheidungszaubern und Liebeszaubern verwendet.
Verwendungen in der Magie:
KamilleANBAU beruhigt und schafft Verständnis. Sie hilft außerdem bei Prüfungsangst und Lampenfieber.

TIPPS:

Die Kamille ist anspruchslos was Boden und Nährstoffe angeht. Sie wächst gerne auf brachliegenden Feldern und am Wegrand. Im Garten kann man sie an sonniger Stelle anbauen.

VERMEHRUNG:

Kamille ist leicht aus Samen zieh bar. Die Jungpflanzen werden Mitte April an ihren Standort gesetzt.
EIGENE ANWENDUNG:
Tee und Räuchern mit fertigen Produkten

RZ KÜCHE

Zutaten:
20 g Kamillen-Blüten
40 g Anis-Früchte (=Samen)
40 g Fenchel-Früchte (=Samen)
Zubereitung:
Die Teemischung mit einem Esslöffel pro Tasse aufbrühen und 10 Minuten ziehen lassen, anschließend ab filtern.

ANWENDUNG:

Kamillentee:
1 Teelöffel getrocknete Kamille mit einer Tasse (250ml) kochendem Wasser übergießen und täglich 3-4 Mal trinken.
Kamilleninhalation:
3 Esslöffel getrocknete Kamillenblüten auf 1 Liter Wasser erhitzen und den Dampf einatmen. Wer hat kann einen Vernebler einsetzen. Zur Not tut es auch eine Nebelschale.

Kamillenbad:
5 Esslöffel getrocknete Kamillenblüten pro Liter Badewasser. Empfehlenswert ist die Anwendung eine Woche täglich.
Kamillenblüten-Gesichtswasser:bei trockener Haut:
Aufguss aus Kamillenblüten (zu gleichen Teilen eventuell Lavendel zusetzen),
insgesamt 2 TL frische Kräuter oder 1 TL getrocknete Kräuter auf 250 ml Wasser kalt ansetzen und ziehen lassen oder als Tee aufkochen und auskühlen lassen.

HEILANWENDUNGEN:

Homöopathie:
Besonders bei Kindern hat sich "Chamomilla" in verschiedenen Zubereitungen und Kombinationen bewährt.
Teezubereitung:
Man muss sich bewusst sein, dass in einer Teezubereitung nur etwa 15% der vorhandenen Wirkstoffe des ätherischen Öles im wässrigen Auszug sind und über 80% ungenützt bleiben.

Extrakte:
Ein Extrakt mit Wasser-Alkohol als Extraktionsmittel hat den Vorteil, dass ein hoher Anteil aller wasserlöslichen und alkohollöslichen Inhaltsstoffe im Auszug ist. Dies ist ein klarer Vorteil gegenüber der Teezubereitung.

Nebenwirkungen:
Keine Anwendung bei bekannter allergischer Reaktion auf Korbblütler.
Wegen der Schwebstoffe niemals eine Teezubereitung bei Entzündungen am Auge angewendet werden.

BILD:

keines

QUELLEN:

Lern Text THS Probezeit Dezember

https://www.heilkraeuter.de/lexikon/kamille.htm

https://www.apotheken-umschau.de/heilpflanzen/kamille

https://heilpflanzenwissen.at/pflanzen/die-echte-kamille/

https://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Kamille


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