Handfasting

07.02.2020

Ich möchte an dieser Stelle das ür mich schönste Knoten Ritual wiederholen ohne es zu verlinken. Das Handfasting wird mit einem Band um die Handgelenke der Liebenden berknotet und damit eigentlich die Kiebe eingeknüpft.


Geschichte des Handfasting

Zur Zeit der Kelten war das Hand-Fasten die einzige Möglichkeit einer offiziellen Verbindung wie wir sie heute als Hochzeit zweier Menschen im Christentum haben.

Rund 7000 v. Chr. wurden zwei Menschen im alten Irland, die sich entschieden hatten ihr Leben gemeinsam auszurichten und somit verheiratet zu sein, oft an einem Festtag wie zu den Sonnenwendfeiern oder Mondfesten auf dem Weg des Handfastings vereint

Die Paare standen sich mit ausgestreckten Armen gegenüber, umklammerten die Hände des anderen, um durch eine geflochtene Kordel oder Band, das um ihre Hände gewickelt wurde, symbolisch aneinander gebunden, also mit einander verbunden zu werden. Ein Druiden Priester verkündete dazu, dass die beiden Personen jetzt verlobt seien. Dieser Zeitraum der Verlobung wurde als typischerweise für die Länge eines ganzen Jahres und eines Tages gesehen. Während dieser Zeit konnte das Paar ermutigt sein, zusammen zu leben und die Beziehung auch geschlechtlich zu vollenden. Es war eine öffentliche Absichtserklärung, speziell der Frau zur Heirat, die allen Freiern, die sich ihr nähern wollten, signalisierte, dass diese Frau für sie als Verlobte des versprochenen Mannes nicht mehr zu haben war und auch nicht in diese Richtung belästigt werden durfte.

Nach diesem Jahres kehrte das Brautpaar zum Priester zurück und bekräftigte ihm gegenüber ihre Heiratsabsichten, die daraufhin bald folgen würden. Wenn das Paar aber entschied, dass sie nicht ideal zusammenpassten, wurde das Versprechen aufgelöst und sie waren wieder frei, um einen anderen Verehrer oder Braut zu wählen.

Es lieb natürlich auch nicht aus, dass sich die keltische Kultur von Irland und Schottland über Großbritannien bis nach Westeuropa ausbreitete. Mit dieser Ausbreitung veränderten sich auch die Bräuche speziell der Ehe. Das Hand-Fasten wurde zu einem festen Bestandteil alle keltischen Kultur, bis in die Zeit zur Einführung des Christentums. Mit dem christliche Hochzeitsritual blieben einige Elemente des Heidentums, einschließlich des Hand-Fastens erhalten. Erst im Jahr 1753 wurde das Ehegesetz eingeführt. Mit diesem Gesetz wurde das Handfasting weitgehend zurückgedrängt und damit gab es auch noch strengere Regeln, die erfüllt sein mussten, damit die Ehe als legitim anerkannt wurde. Nicht selten wurde das Handfasten aber immernoch in die christliche Hochzeitszeremonie integriert und blieb so viele Jahre lang bestehen. Besonders in Siedlungen und Dörfern außerhalb von größeren Lebenszentren, wo Klöster und Kathedralen weiter entfernt waren, führten die christlichen Iren überwiegend die Handfasting Trauungszeremonie aus. Diese Tradition blieb so lange aufrecht, bis ein Priester das Dorf besuchte, um den Hochzeitsritus ordnungsgemäß, nach christlichen Vorstellungen mit einer christlichen Hochzeitszeremonie zu beenden.

Trotzdem ist bis heute das Handfasten nach alter Tradition in einigen irischen und schottischen Dörfern als legale und bindende Ehe anerkannt.

Ein Handfasting war gleichbedeutend mit der heutigen Eheschließung. Ein Mann und eine Frau verschränkten einfach gegenseitig ihre Hände und erklärten sich als verheiratet. Im Allgemeinen wurde dies in Anwesenheit eines Zeugen oder vor Zeugen getan. In Schottland galt die Ehe noch bis um Jahr 1560 als Amt der Kirche, später wurde die Ehe eine Zivilsache. Damit konnte ein Sakrament der Kirche für die heiratenden gewünscht werden, es war aber nicht mehr der legalisierende Anteil der Hochzeit. Nach dieser Zeit entstand eine Einteilung der Ehe in normale, religiöse und irreguläre Ehen, also staatliche Ehe.

Eine regelmäßige Ehe wurde bezeichnet, wenn das Aufgebot verlesen wurde. Daran anschließend gefolgt von einem Geistlichen die Zeremonie abgehalten wurde.

Eine irreguläre Ehe konnte auf drei Arten stattfinden. Einmal eine öffentliche Erklärung des Ehepaars, dass sie Ehemann und Ehefrau sein wollen, gefolgt von der, im gegenseitigen Einvernehmen Vollendung der Beziehung.

Weiter einfach durch Zusammenleben und Anerkennung als Ehemann und Ehefrau. Solange alle über dem Mindest-Alter der Zustimmung von 12 Jahre für Bräute und 14 Jahre für den Bräutigam lag. Zusätzlich durften auch nicht zu eng familiär Verbindungen bestehen.

Unter diesen Bedingungen wurden irreguläre Ehen im Allgemeinen als gültige Ehe angesehen.

In der Regel wurden Adel und Landbesitzer normal verheiratet, damit es später keine Fragen gab, ob die Ehe rechtlich anerkannt war oder nicht. In Erbfällen konnte dies aber zu größeren Problemen führen. Handfasting oder irreguläre Ehen galten als Domäne der Unterschicht und der Bauern. Um Mitte des 18. Jahrhunderts wurden irreguläre Ehen in England endgültig verboten. Dennoch, da in Schottland die Tradition erhalten blieb, war es nicht außergewöhnlich, dass ein verliebtes, britisches Paar über die Grenze zum Handfasten nach Schottland kam. Allerdings kristallisierte sich auch hier die Kehrseite der Medaille heraus und es wurde zur Hochburg für Bigamisten und Erbschleichern.

Handfasting, altes Konzept, neue Ideen

Das Wort und das Ritual Handfasting blieb viele Jahre in der Versenkung. In den Jahren um 1950, als erstmals in Europa in England die Gesetze gegen Hexerei aufgehoben wurden, suchten verschiedene Okkultisten und Hexen, darunter auch Gerald Gardner und Doreen Valiente nach einem nicht christlichen Ritual für ihre Hochzeitszeremonien. Sie entschieden sich für das Handfasting, und so wurde das Konzept innerhalb der Neopagan-Bewegung wiederbelebt. Immer mehr Paare suchen einen Weg in ihre Hochzeitszeremonie, den heidnischen Weg einer Spiritualität zu integrieren.

Der eigentliche Begriff Handfasting kommt aus der Tradition die Arme beider Heiratswilligen zu kreuzen und die Hände eigentlich am Handgelenk zu verbinden im Grunde genommen wird das Unendlichkeitssymbol, eine Acht bzw. die Lemniskate mit den Händen symbolisch dargestellt. Bei neopaganen Zeremonien werden von den Geistlichen, die die Zeremonie durchführen, während des Rituals die Hände des Paares mit einer Schnur oder einem Band verbunden. In einigen Traditionen bleiben die Hände gebunden, bis das Paar die Ehe vollendet. Jedes Paar kann in den moderneren Versionen für sich selbst entscheiden, ob ihr Handfasting eine dauerhafte Bindung sein soll, oder nur für das alte ein Jahr und einen Tag, um ihre Beziehung nach dem Ablauf dieser Zeit neu zu beurteilen und sich gegebenen falls für oder gegen eine längere Bindung zu entscheiden.

Die heutigen Zeremonien des Handfastens sind an sich auf das spirituelle Element ausgerichtet, das das Paar ein tiefes Bewusstsein sich zu Lieben hat und damit auch eine dauerhafte Verbindung einzugehen bereit ist. Für immer und ewig oder bis der letzte Hauch des Atems den Körper verlässt, christlich gesehen bis dass der Tod Euch scheidet, in der heutigen Zeit wohl mehr der Familienrichter als der Tod.

Hanfasting heute

Die Hochzeitszeremonien Irlands haben ein vorgegebenes ziviles, legales Element, an das sich grundsätzlich alle Paare halten müssen. Zudem weltlichen, legalen gibt es dann noch ein geistiges Element, vorausgesetzt das Paar entscheidet sich dafür, dieses zu integrieren. Dabei kann sich jedes Paar aussuchen ob es sich für eine traditionelle katholische Hochzeitszeremonie, eine keltische Spiritualität oder eine Segnungszeremonie entscheidet, ein Paar kann praktisch jedes Element wählen, das für sie an ihrem Hochzeitstag als das richtige ist.

Für Paare, die zum heiraten nach Irland kommen, ist es in diesem Zusammenhang günstig auf die Kultur und Geschichte zu schauen, um sich gegebenenfalls inspirieren zu lassen. Eine große Anzahl an Paaren findet sich in der Handfasting Zeremonie wieder und mischt sie in ihrer eigenen Hochzeit als Element einer traditionellen christlichen Hochzeit oder Segnung als Ereignis ein. Viele Paare begeistert die visuelle Vorstellung, die das Hand-Fasten bietet; es ist im wahren Sinne des Wortes den Knoten direkt vor Ihrer Familie und ihren Freunden zu knüpfen. Mit etwas Kreativität und Planung kann das Hand-Fasten ein wirklich bedeutungsvolles Andenken sein, das später an die eigenen Kinder weitergegeben werden kann. Ich habe mit meiner Frau ein Hochzeitsrtual erleben dürfen, bei dem stellvertretend für unsere Hände zwei Stäbe, die wir selber gesucht haben, verbunden wurden, die haben wir noch immer an der Wand hängen.

Das Band

Das Handfasten ergibt sich aus dem Teil, der letztlich zu einem Knoten verbunden wird, das Band. Traditionell wurde es aus Seil oder gefärbtem Stoff hergestellt, bestickt, wenn die Fähigkeit und das Geld es ermöglicht haben. Heute kann es alles sein von seidigen Bändern, dicken oder dünnen Kordeln, Stoffen aus Erbstücken und praktisch allem, was theoretisch um zwei Hände gebunden werden kann. Was mir spirituell sehr wichtig ist, es soll so wenig wie möglich Kunststoff enthalten.

Das verwendete Band ist normalerweise einen Meter lang und kann damit einige Male um die Hände gewickelt werden. Es gibt keine festgelegte Regel, wie viele Bänder oder Kordeln verwendet werden oder verwendet werden sollten. Die Bänder können einn symbolischen Wert haben und beispielsweise ein Band für jedes ihrer Kinder ausgewählt werden, oder ein spezielles Band für jeden Wünsche in der Ehe, bei dem sich eigentlich beide Partner vorher über die Wünsche einigen sollen. Wenn sich Paare für jedes Kind entscheiden, so kann man auch daran denken, sollten beide Partner Kinder in diese Ehe einbringen, dass die Kinder beider Partner im Ritual in die Verbindung des Paares integriert werden.

Viele Paare entscheiden sich für die magische Zahl 3. Sie bedeutet in erster Linie Glück.

Im Hand-Fasten sehe ich eine wirklich schöne Tradition. Auch wenn es tief durchdrungen von der irischen Geschichte ist, so kann sich doch der Zusammenhalt aus dem Bund fürs Leben auch in dem Band fürs Leben zeigen.

Für alle jene, die das Glück haben, einen Partner gefunden zu haben, den Sie ausreichend , ehrlich lieben, um das restliche Leben mit diesem Menschen zu teilen, kann ein Handfasting Ritual eine wunderschöne Erfahrung und natürlich auch später Erinnerung sein.

Für jene Paare, die etwas ausgefallenes oder traditionell Irisches und Spirituelles in ihre Hochzeit integrieren möchten, ist ein Handfasting Ritual wirklich ein sehr schönes Element für jede Hochzeitszeremonie jeder anderen Religion.

Inspiration und Quelle:

Sternenlicht, Hexenwerkstatt

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