Fenchel
LATEINISCHER NAME:
Foeniculum
vulgare
FAMILIE:
Doldenblütler (Apiaceae)
URSPRUNG:
Ursprünglich
kommt der Fenchel aus Südeuropa,
Schon seit Jahrtausenden ist
die Anwendung des Fenchels in der Heilkunde in vielen Teilen der Welt
verbreitet. Schon in der altchinesischen Heilkunde wurde der Fenchel
bereits verwendet.
Bereits 3000 v. Chr. soll man ihn in
Mesopotamien genutzt haben. Im antiken Griechenland empfahlen
Heilkundige stillenden Frauen, Fencheltee zu trinken um die
Milchbildung anzuregen. Seit dem Mittelalter ist die Wirkung bei
Verdauungsbeschwerden bekannt.
STANDORTE:
Wilder
Fenchel lässt sich heute mitunter in Italien, vor allem in der
Toskana finden. Auch auf der iberischen Halbinsel kommen einige
Exemplare an trockeneren und sonnenexponierten Hängen wild vor. Im
südlichen Deutschland kann man Fenchel gelegentlich an verlassenen
oder ehemaligen Klostergärten ausfindig machen.
VOLKSMUND:
Der
Fenchel ist ein Wunder der Vielfalt. Er lässt sich als Bonbon,
Zahncreme, Seife, Salami, Likör, Gewürz, Gemüse und Heilpflanze
verwenden.
Der Fenchel bietet uns gleich drei seiner Teile zum
Benutzen an.
Seine samenähnlichen Früchte und die Wurzel
werden in der Heilkunde vor allem bei Husten und Blähungen
eingesetzt.
Die fleischige Knolle kann man als Gemüse essen.
Beide haben diesen typischen Fenchelgeruch bzw. Geschmack, durch den
der Fenchel bei einigen beliebt und bei anderen sehr unbeliebt
ist.
Fenchel ist unter Erwachsenen als "Babytee" nicht
gerade beliebt, hilft aber auch großen Kindern bei Blähungen.
Als
Gewürz ist Fenchel wenig bekannt, ist jedoch Bestandteil vieler
Gewürzmischungen, die Brot oder indische Gerichte abrunden. Die
Knollen des Fenchels sind roh und gegart ein köstliches
Sommergemüse.
ZUSATZ
INFO:
Außer den Fenchelsorten, die vorwiegend für die Samenproduktion angebaut werden, gibt es auch noch Sorten, bei denen sich in Erdnähe eine Knolle verdickt, die man als Gemüse essen kann.
ERNTEZEIT:
Frühherbst
VERWENDETER
PFLANZENTEIL:
Früchte,
Wurzel
AUSSEHEN:
Manchmal
wächst der Fenchel auch verwildert.
Aus dem Wurzelstock wächst
ein bis zu zwei Meter hoher glatter Stängel, der bläulich und
gestreift ist.
Die bläulichen Blätter sind sehr dünn, wie
Fäden, und gefiedert.
Ab Juli blüht die gelbliche Doldenblüte
auf.
Aus den Blüten wachsen Samen, die ab September reif
sind.
Außer den Fenchelsorten, die vorwiegend für die
Samenproduktion angebaut werden, gibt es auch noch Sorten, bei denen
sich in Erdnähe eine Knolle verdickt, die man als Gemüse essen
kann.
MERKMALE:
Der
Fenchel ist eine zweijährige Pflanze.
Aus dem Wurzelstock
wächst ein bis zu zwei Meter hoher glatter Stängel, der bläulich
und gestreift ist.
Die bläulichen Blätter sind dünn und wie
Fäden gefiedert.
Ab Juli trägt die Pflanze gelbliche
Doldenblüte aus denen Samen wachsen, die ab September reif sind.
Vom
Echten Fenchel oder Garten-Fenchel gibt es drei
Varietäten:Gemüsefenchel,
Knollen- oder Zwiebelfenchel (Foeniculum vulgare Mill. var.
azoricum (Mill.) Thell.)Gewürzfenchel oder Süßfenchel
(Foeniculum vulgare var. dulce (Mill.) Thell.)
Wilder Fenchel
oder Bitterfenchel (Foeniculum vulgare var. vulgare)
Die
Varietäten unterscheiden sich in ihrer Verwendung und im
Wuchs.
INHALTSSTOFFE:
ätherisches
Öl mit Anethol und Fenchon,
Bergapten,
Bor,
Kampfer,
Carvon,
Chamazulen,
Citral,
Citronella,
Cumarine,
Eugenol,
Flavonoide,
Fumarsäure,
Kaffeesäure,
Limonen,
Linalool,
Linolsäure,
Myristicin,
Psoralen,
Salicylate,
Thymol,
Tocopherol,
Trigonellin,
Umbelliferon,
Xanthotoxin,
Vitamin C
WARNUNG:
Fenchelfrüchte
sehen ähnlich aus wie die giftigen Schierlingsfrüchte. Sollten Sie
Fenchel wild sammeln, besteht erhöhte Verwechslungsgefahr.
Sonst kommt dies heutzutage sehr selten vor, da Fenchel
vorwiegend aus Kulturen stammt.
Reines Fenchelöl immer nur
stark verdünnt einsetzen.Vorsicht:
Stark riechende ätherische Öle können bei Säuglingen und
Kleinkindern zu lebensbedrohlichen Atemstörungen
führen.
Tatsächlich können krebserregende Stoffe wie
Estragol und Methyleugenol teilweise in Fencheltees nachgewiesen
werden. Problematisch erscheint das vor allem wegen der Tatsache,
dass Schwangere und Kleinkinder oft Fencheltee in größeren Mengen
konsumieren.
Dagegen können Vergiftungen mit
Pyrrolizidinalkaloiden beim Eigenanbau von Fenchel ausgeschlossen
werden, da dieses nur bei der mechanischen Ernte in der
Großproduktion mit in den Fencheltee gelangen kann.
GIFTIG:
nein
HEILPFLANZE
DES JAHRES:
2009
MEDIZINISCHE
WIRKUNG:
Schon
der bekannte Wunderarzt Paracelsus mahnte zur richtigen Maßhaltung
mit allen Nahrungsmitteln. Er erkannte bereits früh, dass viele
pflanzliche Stoffe je nach Dosierung als Gift und auch als Medizin
wirken
können.
antibakteriell,
entspannend,
harntreibend,
krampflösend,
schleimlösend,
tonisierend,Fenchel
fördert die Milchbildung bei stillenden Müttern.
Gegen Husten
bei Kindern eignet sich mit ätherischem Fenchelöl verdünnter
Honig.
Der Fenchel wirkt leicht menstruations fördernd und
lindernd bei Perioden-Krämpfen, sowie in den
Wechseljahren.
MAGISCHE
WIRKUNG:
Derzeit
keine
MAGISCHE
ANWENDUNG:
Fenchel
am Johannistag in die Schlüssellöcher des Hauses gesteckt, ließ
die unerwünschten Geister das ganze Jahr nicht mehr
herein!
ANBAUTIPPS:
Knollenfenchel
wächst auch bei uns und wird im Spätsommer geerntet. Damit die
Knollen schön weiß bleiben, solltest du sie regelmäßig rundum mit
Erde anhäufen.
Die Pflanzen können bis zu anderthalb Meter
hoch werden und du solltest darauf achten, die Samen rechtzeitig zu
ernten, bevor sie sich von selbst aussähen und aus ihrer
beachtlichen Höhe mit dem Wind sehr weit im Garten verteilt werden.
Es sei denn, du freust dich darauf, im nächsten Spätsommer an
überraschenden Ecken deines Gartens Knollenfenchel zu
ernten.
Fenchel benötigt einen wärmebegünstigten Standort mit
mäßig trockenem, nährstoff- und basenreichem Lehm- oder Lössboden.
VERMEHRUNG:
Die Aussaat erfolgt Anfang Juli. Wird er verfrüht
ausgesät, so bildet er keine Knollen, sondern wächst weiter und
erzeugt Blüten und Samen. Wichtig ist eine ausreichende
Bodenfeuchte. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte 20
bis 25 cm betragen. Sobald die Pflanze die Größe einer Zwiebel
erreicht, sollte Erde angehäuft werden. Dies fördert die
Knollenbildung; wichtig ist auch ausreichendes Gießen.
EIGENE
ANWENDUNG:
Außer
in unserer Küche als Gewürz und in meinem Beruf als Kindertee noch
nicht.
RZ
KÜCHE:
Zutaten:
40
g Anis-Früchte (=Samen)
40 g Fenchel-Früchte (=Samen)
20
g Kamillen-Blüten
Zubereitung:
Eine
Tee mit einem Esslöffel Teemischung aufbrühen und 10 Minuten ziehen
lassen, anschließend ab filtern.
Brotgewürz:
Ein
kräftiges Roggenbrot schmeckt doppelt gut, wenn es mit Brotgewürz
abgeschmeckt wird. Du kannst es nach Belieben mit weiteren Gewürzen
abwandeln. Für ein Grundrezept brauchst Du:
2 EL Fenchelsamen
2
EL Kümmel
2 EL Anis
2 EL BockshornkleeWenn du
nur kleine Mengen der Samen brauchst, kannst du sie auch in der
Apotheke besorgen.
Die Samen miteinander mischen und in einem
Glas aufbewahren.
Während der Brotteig geht, die benötigte
Menge frisch mahlen oder mörsern. Das geht ganz gut mit einer
Kaffee- oder Pfeffermühle. Wer das Getreide frisch mahlt, gibt die
Gewürzmischung einfach mit dem Getreide zusammen in die Mühle.
Auf
ein Kilogramm Mehl kommt etwa ein Esslöffel gemahlene Mischung.
Das
Brotgewürz ist auch ein tolles Geschenk für Freunde, die im Ausland
leben und den Brotgeschmack aus der Heimat vermissen.
Man kann
Fenchelhonig ganz einfach selbst herstellen und kühl und dunkel
aufbewahren.
Fenchelhonig
Man
braucht nur Fenchel und Honig im Verhältnis 1:10, also etwa
10
g Fenchelsamen
100 g Honig
Der Fenchelhonig lässt sich
auch gut auf Vorrat herstellen. So ist er im Krankheitsfall schnell
parat.
Die Fenchelsamen in Mörser oder Mühle frisch schroten
oder zerdrücken.
Honig und Fenchel mischen. Das geht einfacher,
wenn der Honig flüssig ist.
Mindestens fünf Tage ziehen
lassen.
Durch ein Teesieb filtern und in einem Schraubglas
aufbewahren.
Bei Husten und Blähungen hilft der Fenchelhonig
anstelle von Hustensaft löffelweise. Einfach einen Esslöffel voll
langsam vom Löffel lutschen.
ANWENDUNG:
Es
gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten Fenchel:
SüßfenchelBitterfenchel.
Diese unterscheiden sich nicht nur,
wie der Name schon vermuten lässt, in ihrem Geschmack, sondern auch
in ihrem Gehalt an wirksamem ätherischem Öl in den Samen.Bitterfenchel enthält etwa doppelt so viel davon,
weswegen er für medizinische Zwecke häufiger angebaut wird und in
Tees gegen Blähungen oder Erkältungskrankheiten zum Einsatz kommt.
Kulinarisch werden hauptsächlich die Fenchelknollen verwendet, die
ein weniger ausgeprägtes Fenchelaroma besitzen und in der
Mittelmeerküche einen Stammplatz haben.
Die Samen und die
Wurzel vom Fenchel wird in Tees gegen Blähungen und Husten
eingesetzt.
Durch seinen aromatischen Geschmack wirkt er nicht
nur gegen die Beschwerden, sondern verbessert den Tee auch
geschmacklich.
Als Gewürz finden die Fenchelsamen insbesondere
in Indien Verwendung, wo man sie nicht nur in Gewürzmischungen
verwendet, sondern auch als "mouthwash" genannte Munderfrischer
nach dem Essen zum Knabbern. Wer die mediterrane Küche kennt, wird
wissen, wie gut gegrillte oder geschmorte Fenchelknollen schmecken.
Auch in Smoothies, zum Beispiel in Kombination mit Blaubeeren
und Trauben, lässt sich das feinaromatische Gemüse neumodisch
zubereiten.
HEILANWENDUNGEN:
krampflösend,
milchbildungsfördernd,
schleimlösendFenchel
enthält, wie zum Beispiel auch Estragon, unter anderem Estragol und
Methyleugenol, die als erbgutschädigend und krebserregend eingestuft
werden. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) empfiehlt daher, den
Gebrauch von Kräutern und Gewürzen, die diese Stoffe enthalten, auf
den gelegentlichen Einsatz zu beschränken. Insbesondere als Babytee
sollte Fenchel daher nur in Maßen eingesetzt werden.Fenchel
wirkt gut gegen Blähungen, weil er entkrampft und die Muskulatur des
Verdauungsapparates anregt. Bei Erkältungskrankheiten, insbesondere
Husten, wirkt er schleimlösend. Bei stillenden Müttern regt er die
Milchbildung an, weswegen er fester Bestandteil sogenannter
"Stilltees" ist.
Fenchelhonig gegen HustenFenchelhonig
wirkt als leckerer Hustensaft, weil die Wirkstoffe des ätherischen
Fenchelöls die Flimmerhärchen im Atemtrakt anregen und so
festsitzenden Schleim lösen und abtransportieren. Er ist schon für
Kleinkinder ab einem Jahr geeignet. Auch bei Blähungen hat sich
Fenchelhonig seit Generationen als kindgerechtes Heilmittel
bewährt.
BILD:
keines
QUELLEN:
https://www.heilkraeuter.de/lexikon/fenchel.
htmhttps://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/fenchel/
https://de.wikipedia.org/wiki/Fenchelhttps://
www.apotheken-umschau.de/heilpflanzen/fenchelhttps://