Fenchel

29.12.2019

LATEINISCHER NAME:

Foeniculum vulgare

FAMILIE:

Doldenblütler (Apiaceae)

URSPRUNG:

Ursprünglich kommt der Fenchel aus Südeuropa,

Schon seit Jahrtausenden ist die Anwendung des Fenchels in der Heilkunde in vielen Teilen der Welt verbreitet. Schon in der altchinesischen Heilkunde wurde der Fenchel bereits verwendet.
Bereits 3000 v. Chr. soll man ihn in Mesopotamien genutzt haben. Im antiken Griechenland empfahlen Heilkundige stillenden Frauen, Fencheltee zu trinken um die Milchbildung anzuregen. Seit dem Mittelalter ist die Wirkung bei Verdauungsbeschwerden bekannt.

STANDORTE:

Wilder Fenchel lässt sich heute mitunter in Italien, vor allem in der Toskana finden. Auch auf der iberischen Halbinsel kommen einige Exemplare an trockeneren und sonnenexponierten Hängen wild vor. Im südlichen Deutschland kann man Fenchel gelegentlich an verlassenen oder ehemaligen Klostergärten ausfindig machen.

VOLKSMUND:

Der Fenchel ist ein Wunder der Vielfalt. Er lässt sich als Bonbon, Zahncreme, Seife, Salami, Likör, Gewürz, Gemüse und Heilpflanze verwenden.
Der Fenchel bietet uns gleich drei seiner Teile zum Benutzen an.
Seine samenähnlichen Früchte und die Wurzel werden in der Heilkunde vor allem bei Husten und Blähungen eingesetzt.
Die fleischige Knolle kann man als Gemüse essen. Beide haben diesen typischen Fenchelgeruch bzw. Geschmack, durch den der Fenchel bei einigen beliebt und bei anderen sehr unbeliebt ist.
Fenchel ist unter Erwachsenen als "Babytee" nicht gerade beliebt, hilft aber auch großen Kindern bei Blähungen.
Als Gewürz ist Fenchel wenig bekannt, ist jedoch Bestandteil vieler Gewürzmischungen, die Brot oder indische Gerichte abrunden. Die Knollen des Fenchels sind roh und gegart ein köstliches Sommergemüse.

ZUSATZ INFO:

Außer den Fenchelsorten, die vorwiegend für die Samenproduktion angebaut werden, gibt es auch noch Sorten, bei denen sich in Erdnähe eine Knolle verdickt, die man als Gemüse essen kann.

ERNTEZEIT:

Frühherbst

VERWENDETER PFLANZENTEIL:

Früchte, Wurzel

AUSSEHEN:

Manchmal wächst der Fenchel auch verwildert.
Aus dem Wurzelstock wächst ein bis zu zwei Meter hoher glatter Stängel, der bläulich und gestreift ist.
Die bläulichen Blätter sind sehr dünn, wie Fäden, und gefiedert.
Ab Juli blüht die gelbliche Doldenblüte auf.
Aus den Blüten wachsen Samen, die ab September reif sind.
Außer den Fenchelsorten, die vorwiegend für die Samenproduktion angebaut werden, gibt es auch noch Sorten, bei denen sich in Erdnähe eine Knolle verdickt, die man als Gemüse essen kann.

MERKMALE:

Der Fenchel ist eine zweijährige Pflanze.
Aus dem Wurzelstock wächst ein bis zu zwei Meter hoher glatter Stängel, der bläulich und gestreift ist.
Die bläulichen Blätter sind dünn und wie Fäden gefiedert.
Ab Juli trägt die Pflanze gelbliche Doldenblüte aus denen Samen wachsen, die ab September reif sind.
Vom Echten Fenchel oder Garten-Fenchel gibt es drei Varietäten:Gemüsefenchel,
Knollen- oder Zwiebelfenchel (Foeniculum vulgare Mill. var. azoricum (Mill.) Thell.)Gewürzfenchel oder Süßfenchel (Foeniculum vulgare var. dulce (Mill.) Thell.)
Wilder Fenchel oder Bitterfenchel (Foeniculum vulgare var. vulgare)
Die Varietäten unterscheiden sich in ihrer Verwendung und im Wuchs.

INHALTSSTOFFE:

ätherisches Öl mit Anethol und Fenchon,
Bergapten,
Bor,
Kampfer,
Carvon,
Chamazulen,
Citral,
Citronella,
Cumarine,
Eugenol,
Flavonoide,
Fumarsäure,
Kaffeesäure,
Limonen,
Linalool,
Linolsäure,
Myristicin,
Psoralen,
Salicylate,
Thymol,
Tocopherol,
Trigonellin,
Umbelliferon,
Xanthotoxin,
Vitamin C

WARNUNG:

Fenchelfrüchte sehen ähnlich aus wie die giftigen Schierlingsfrüchte. Sollten Sie Fenchel wild sammeln, besteht erhöhte Verwechslungsgefahr.
Sonst kommt dies heutzutage sehr selten vor, da Fenchel vorwiegend aus Kulturen stammt.
Reines Fenchelöl immer nur stark verdünnt einsetzen.Vorsicht:
Stark riechende ätherische Öle können bei Säuglingen und Kleinkindern zu lebensbedrohlichen Atemstörungen führen.
Tatsächlich können krebserregende Stoffe wie Estragol und Methyleugenol teilweise in Fencheltees nachgewiesen werden. Problematisch erscheint das vor allem wegen der Tatsache, dass Schwangere und Kleinkinder oft Fencheltee in größeren Mengen konsumieren.
Dagegen können Vergiftungen mit Pyrrolizidinalkaloiden beim Eigenanbau von Fenchel ausgeschlossen werden, da dieses nur bei der mechanischen Ernte in der Großproduktion mit in den Fencheltee gelangen kann.

GIFTIG:

nein

HEILPFLANZE DES JAHRES:

2009

MEDIZINISCHE WIRKUNG:

Schon der bekannte Wunderarzt Paracelsus mahnte zur richtigen Maßhaltung mit allen Nahrungsmitteln. Er erkannte bereits früh, dass viele pflanzliche Stoffe je nach Dosierung als Gift und auch als Medizin wirken können.
antibakteriell,
entspannend,
harntreibend,
krampflösend,
schleimlösend,
tonisierend,Fenchel fördert die Milchbildung bei stillenden Müttern.
Gegen Husten bei Kindern eignet sich mit ätherischem Fenchelöl verdünnter Honig.
Der Fenchel wirkt leicht menstruations fördernd und lindernd bei Perioden-Krämpfen, sowie in den Wechseljahren.

MAGISCHE WIRKUNG:

Derzeit keine

MAGISCHE ANWENDUNG:

Fenchel am Johannistag in die Schlüssellöcher des Hauses gesteckt, ließ die unerwünschten Geister das ganze Jahr nicht mehr herein!

ANBAUTIPPS:

Knollenfenchel wächst auch bei uns und wird im Spätsommer geerntet. Damit die Knollen schön weiß bleiben, solltest du sie regelmäßig rundum mit Erde anhäufen.
Die Pflanzen können bis zu anderthalb Meter hoch werden und du solltest darauf achten, die Samen rechtzeitig zu ernten, bevor sie sich von selbst aussähen und aus ihrer beachtlichen Höhe mit dem Wind sehr weit im Garten verteilt werden. Es sei denn, du freust dich darauf, im nächsten Spätsommer an überraschenden Ecken deines Gartens Knollenfenchel zu ernten.
Fenchel benötigt einen wärmebegünstigten Standort mit mäßig trockenem, nährstoff- und basenreichem Lehm- oder Lössboden.

VERMEHRUNG:

Die Aussaat erfolgt Anfang Juli. Wird er verfrüht ausgesät, so bildet er keine Knollen, sondern wächst weiter und erzeugt Blüten und Samen. Wichtig ist eine ausreichende Bodenfeuchte. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte 20 bis 25 cm betragen. Sobald die Pflanze die Größe einer Zwiebel erreicht, sollte Erde angehäuft werden. Dies fördert die Knollenbildung; wichtig ist auch ausreichendes Gießen.

EIGENE ANWENDUNG:

Außer in unserer Küche als Gewürz und in meinem Beruf als Kindertee noch nicht.

RZ KÜCHE:

Zutaten:
40 g Anis-Früchte (=Samen)
40 g Fenchel-Früchte (=Samen)
20 g Kamillen-Blüten

Zubereitung:
Eine Tee mit einem Esslöffel Teemischung aufbrühen und 10 Minuten ziehen lassen, anschließend ab filtern.

Brotgewürz:
Ein kräftiges Roggenbrot schmeckt doppelt gut, wenn es mit Brotgewürz abgeschmeckt wird. Du kannst es nach Belieben mit weiteren Gewürzen abwandeln. Für ein Grundrezept brauchst Du:
2 EL Fenchelsamen
2 EL Kümmel
2 EL Anis
2 EL BockshornkleeWenn du nur kleine Mengen der Samen brauchst, kannst du sie auch in der Apotheke besorgen.
Die Samen miteinander mischen und in einem Glas aufbewahren.
Während der Brotteig geht, die benötigte Menge frisch mahlen oder mörsern. Das geht ganz gut mit einer Kaffee- oder Pfeffermühle. Wer das Getreide frisch mahlt, gibt die Gewürzmischung einfach mit dem Getreide zusammen in die Mühle.
Auf ein Kilogramm Mehl kommt etwa ein Esslöffel gemahlene Mischung.
Das Brotgewürz ist auch ein tolles Geschenk für Freunde, die im Ausland leben und den Brotgeschmack aus der Heimat vermissen.
Man kann Fenchelhonig ganz einfach selbst herstellen und kühl und dunkel aufbewahren.

Fenchelhonig

Man braucht nur Fenchel und Honig im Verhältnis 1:10, also etwa
10 g Fenchelsamen
100 g Honig
Der Fenchelhonig lässt sich auch gut auf Vorrat herstellen. So ist er im Krankheitsfall schnell parat.
Die Fenchelsamen in Mörser oder Mühle frisch schroten oder zerdrücken.
Honig und Fenchel mischen. Das geht einfacher, wenn der Honig flüssig ist.
Mindestens fünf Tage ziehen lassen.
Durch ein Teesieb filtern und in einem Schraubglas aufbewahren.
Bei Husten und Blähungen hilft der Fenchelhonig anstelle von Hustensaft löffelweise. Einfach einen Esslöffel voll langsam vom Löffel lutschen.

ANWENDUNG:

Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten Fenchel:
SüßfenchelBitterfenchel.
Diese unterscheiden sich nicht nur, wie der Name schon vermuten lässt, in ihrem Geschmack, sondern auch in ihrem Gehalt an wirksamem ätherischem Öl in den Samen.Bitterfenchel enthält etwa doppelt so viel davon, weswegen er für medizinische Zwecke häufiger angebaut wird und in Tees gegen Blähungen oder Erkältungskrankheiten zum Einsatz kommt. Kulinarisch werden hauptsächlich die Fenchelknollen verwendet, die ein weniger ausgeprägtes Fenchelaroma besitzen und in der Mittelmeerküche einen Stammplatz haben.
Die Samen und die Wurzel vom Fenchel wird in Tees gegen Blähungen und Husten eingesetzt.
Durch seinen aromatischen Geschmack wirkt er nicht nur gegen die Beschwerden, sondern verbessert den Tee auch geschmacklich.
Als Gewürz finden die Fenchelsamen insbesondere in Indien Verwendung, wo man sie nicht nur in Gewürzmischungen verwendet, sondern auch als "mouthwash" genannte Munderfrischer nach dem Essen zum Knabbern. Wer die mediterrane Küche kennt, wird wissen, wie gut gegrillte oder geschmorte Fenchelknollen schmecken.
Auch in Smoothies, zum Beispiel in Kombination mit Blaubeeren und Trauben, lässt sich das feinaromatische Gemüse neumodisch zubereiten.

HEILANWENDUNGEN:

krampflösend, milchbildungsfördernd,
schleimlösendFenchel enthält, wie zum Beispiel auch Estragon, unter anderem Estragol und Methyleugenol, die als erbgutschädigend und krebserregend eingestuft werden. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) empfiehlt daher, den Gebrauch von Kräutern und Gewürzen, die diese Stoffe enthalten, auf den gelegentlichen Einsatz zu beschränken. Insbesondere als Babytee sollte Fenchel daher nur in Maßen eingesetzt werden.Fenchel wirkt gut gegen Blähungen, weil er entkrampft und die Muskulatur des Verdauungsapparates anregt. Bei Erkältungskrankheiten, insbesondere Husten, wirkt er schleimlösend. Bei stillenden Müttern regt er die Milchbildung an, weswegen er fester Bestandteil sogenannter "Stilltees" ist.
Fenchelhonig gegen HustenFenchelhonig wirkt als leckerer Hustensaft, weil die Wirkstoffe des ätherischen Fenchelöls die Flimmerhärchen im Atemtrakt anregen und so festsitzenden Schleim lösen und abtransportieren. Er ist schon für Kleinkinder ab einem Jahr geeignet. Auch bei Blähungen hat sich Fenchelhonig seit Generationen als kindgerechtes Heilmittel bewährt.

BILD:

keines

QUELLEN:

https://www.heilkraeuter.de/lexikon/fenchel.

htmhttps://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/fenchel/

https://de.wikipedia.org/wiki/Fenchelhttps://

www.apotheken-umschau.de/heilpflanzen/fenchelhttps://

www.zauber-pflanzen.de/foeniculum_fenchel.

htmhttps://www.kraeuter-buch.de/kraeuter/Fenchel.html

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