Ein Pentagramm oder ein Pentakel machen noch keine Priesterin
Bedenke
dass es extreme Situationen gibt, in denen Du Gelegenheit haben wirst
zu zeigen, dass Du tatsächlich eine Priesterin sein kannst. Wenn du
Angst beispielsweise vor der Dunkelheit hast, dann hast du die Göttin
nicht richtig verstanden. Deinen eigenen Schatten musst Du genauso
annehmen wie die dunklen Seiten des Lebens und der Umgebung um Dich
herum. Die Integration des eigenen Schattens ist ein unbedingtes Muss
bevor Du mit der Arbeit mit der Göttin beginnen kannst.
Die
Göttin ist hell und dunkel, aber in Bezug auf die Dualität von Hell
und Dunkel bzw. Yin und Yang ist die männliche Seite der Götter die
Sonnen mit der Kraft des Lichtes, das Licht des Tages und des
Bewusstsein, während die Göttin, die weibliche Gottheit, die
Dunkelheit verkörpert. Die Nacht und Ihre Macht das Unbewussten ist
in der Dunkelheit vertreten. Wir sehen aber auch in der fruchtbaren
Dunkelheit der Gebärmutter diese Dunkelheit. Selbst wenn wir die
Fauna betrachten, haben wir die fruchtbare Dunkelheit im Schoß der
Mutter Erde bis der Keimling sich als zarte Knospe an der Oberfläche
zeigt. Ihre Macht ist geheimnisvoll und daher in der Dunkelheit
verhüllt.
Wie kannst Du die Macht der Göttin annehmen, wenn Du Dich vor ihrer Dunkelheit fürchtest?
Für
uns Menschen ist die Dunkelheit das Unterbewusstsein, dass nicht
alles im Licht zeigt und wir es deshalb im Dunklen sehen, oder besser
nicht sehen. So auch unser Schatten, er ist das, was wir aus dem
Licht des Bewusstseins in das Dunkel des unsichtbaren Unterbewussten
verschieben. Um an unseren Schatten zu kommen müssen wir uns mit dem
Unterbewusstsein arrangieren und das VERSTECKTE sichtbar machen. Dazu
gibt es von Psychologen gute Hilfestellungen.
Glaube ja nicht,
dass die Göttin Dich mit dem Wissen um die Dunkelheit in Ruhe lässt.
Früher oder später, wenn Du mit der Göttin bereits arbeitest, wird
sie Dich an Deinen eigenen Schatten erinnern und Dich zwingen, Deine
innere Dunkelheit zu akzeptieren. Die Göttin tut das nicht, weil
sie Dir etwas antun will, sondern weil sie Dich in Deiner
Spiritualität allumfassend machen will. Um spirituell ein ganzes
Wesen zu sein, musst Du eben auch Deine Dunkelheit und Deine Schatten
integrieren. Wenn dunkle Eigenschaften Deines Lebens Dich ausflippen
lassen, dann wirst du die Göttin nie vollständig annehmen können
und das heißt, Du bist noch nicht bereit, eine Priesterin der Göttin
zu werden. Setze Dich zuerst mit Deinen Ängsten auseinander und
machen Deine Schatten Arbeit. Löse viel Deiner Verdrängungen und
Projektionen auf und danach erkenne die Probleme der Projektionen für
die Zukunft an.
Mit
dazu gehört für mich auch die Arbeit an den Verletzungen des
inneren Kindes. Diese Auswirkungen sind meist schwächer, es schadet
aber nicht auch Dein inneres Kind zu heilen und ihm mehr
Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Frage Dich noch einmal, ob
Du wirklich bereit bist, die Göttin speziell in ihrem dunklen
Aspekten zu akzeptieren, nicht nur als die gutartige, liebevolle,
fürsorgliche Mutter, sondern auch als der Tod, die Verkörperung des
materiellen Endes und dem folgenden Neuanfang.
Kannst Du das akzeptieren?
Bist Du bereit, Deine eigene innere Dunkelheit zu akzeptieren?
Kannst du dem Tod begegnen?
Das Tragen der äußeren Robe einer Priesterin macht Dich noch lange nicht zur wahren Priesterin. Du kannst bestenfalls ein paar leichtgläubige Leute täuschen, aber niemand mit echter Macht wird Dich für das sehen, was du sein möchtest sondern für das was Du bist, ein Heuchler im Priesterkleid. Wenn Du eine wahre Priesterin der Göttin sein willst, musst du auch die inneren Qualitäten mitbringen oder zumindest entwickeln. Du musst jeder Zeit und zu jeder Situation wie eine Priesterin handeln. Vor allem aber musst Du die Priesterin Deines Herzens sein. Du musst Dich der Göttin völlig gewidmet fühlen.
Nun wollen wir voraussetzen, dass Du Deine Seele gefunden hast und Dein Ego nicht Deine Motivator ist. Dann fahren wir fort im Prozess der Priesterin zu werden. Allerdings möchte ich hier hinzufügen, dass es sich auf jeden Fall auszahlt, regelmäßige Reifung speziell des Egos aufzubauen. Dies sei als Thema für die permanente Fortbildung vorgesehen.
Inspiration
und Quelle:
Göttin Segen, Copyright © Avalon Sakti Tiamat,.2008