Die monotheistische Sichtweise

15.03.2020

Die monotheistische Sichtweise des Göttinnen Glaubens unterscheidet sich darin, dass eben ausschließlich die eine Göttin als existent angenommen wird. In dem Fall hat sie das komplette Universum umfasst und keine anderen Gottheiten existieren, allenfalls gibt es andere Namen für diese eine Göttin.
Ein ganz wichtiger Unterschied beider Göttinnen-Auffassungen z.B. zum Christentum ist, dass Göttinnen Gläubige die Göttin als einen Teil dieser Welt verstehen, also sie als die Welt bzw. das Universum an sich betrachten. Das bedeutet, weitergedacht in der Folge auch, dass wir Menschen ein Teil der Göttin sind.
Der Göttinnen Glaube beinhaltet keine Vorstellung von einem Himmel oder einem Leben nach dem Tod, wie es von Himmel und Hölle die Christen oder von der Inkarnation die meisten Heiden kennen. Die Mehrheit der Göttinnen Gläubigen ist jedoch überzeugt, dass es die Reinkarnation, die Wiedergeburt als Bestandteil des Seins gibt. Diese Anschauung beruht im wesentlichen darauf, dass alle anderen Abläufe, die wir auf der Welt kennen ebenfalls zyklisch verlaufen und der Mensch ein Teil des Welten-Zyklus ist, somit ist er wiederkehrend......Der Göttinnen Glaube hebt das Hier und Jetzt, das Leben und die Zyklen sowie die Abläufe hervor. Weil die Göttin ALLES ist, ist alles das auch heilig. Damit hat all dies eine grundlegende Bedeutung, vor allem die natürlichen Zyklen. Das heißt, dass auch wir etwas besonders sind, dass wir auch heilig sind. Nicht jedoch im Sinne von etwas Besseres sondern, nur ebenso wie die Tiere, Pflanzen, Steine und alles andere auf dieser Welt. Viele Göttinnen Gläubige sehen daher die Aufgabe, die Natur zu schützen und zu bewahren, immerhin gehören wir ja zusammen und es ist die Natur schließlich auch heilig.

Die Feier der Jahreskreisfeste, also den Lauf der Sonne und damit der Wandel der Jahreszeiten gehört wie das Feiern des Mondzyklus für die Menschen untrennbar zum Göttinnen Glaube dazu. In einem Text, der von allen Göttinnen Gläubigen akzeptiert wird, sagt die Göttin:

"Alle Rituale der Freude sind meine Rituale"

dies beinhaltet Sex ebenso wie alle anderen Handlungen, im übrigen nicht nur die spirituellen.
Die Anschauung, dass wir Menschen ebenso heilig sind wie z.B. Steine bewirkt nicht nur einen Wert schätzenden Umgang mit Steinen sondern bewirkt auch ein anderes Selbstverständnis zu uns im Kontext zu allem was um uns ist.. Wir erkennen uns ermächtigt, unsere persönlichen Kräfte und Stärken zu finden und zu pflegen, uns auch unseres Körpers bewusst zu werden oder für einige sicher dies zu versuchen und uns mit unseren Schattenseiten zu versöhnen.

Diese Vorstellung beinhaltet seit tausenden Jahren bereits eine sehr moderne Auffassung der Psychologie unserer Tage, der Selbstliebe. Sie ist ein wesentlicher Faktor in der Einheit mit der Natur, denn ich kann nur dann mit etwas anderem ehrlich, ehrfürchtig umgehen, wenn ich mit mir selber ehrlich, ehrfürchtig umgehe, alles andere ist reine Heuchelei und Selbstbetrug.

Dabei ist es generell notwendig diese menschlichen Schatten zu überwinden. Für die meisten von uns Menschen gehört somit zum Göttinnen Glaube ein großes Maß an Arbeit an uns selbst. Diese Arbeit an uns selbst erweist sich in der Mehrzahl der Fälle als enormes Kraftpotential für die eigene Persönlichkeit und deren Entwicklung.
Der Göttinnen Glaube kennt primär keine Gefühle wie Schuld und Sühne oder Gut und Böse. Wie bereits erwähnt, ist ALLES, was existiert Göttlich und damit gleichberechtigt und grundlegend wertvoll. Dies beinhaltet einen verantwortungsbewussten, liebevollen, wertschätzenden Umgang mit allen unseren eigentlichen Geschwistern. Hier soll der Satz gelten

"Ich bin es mir Wert, den und das Andere zu schätzen."

Damit ist noch lange nicht alles friedvoll. Der Tod als Teil des Lebens gehört natürlich genauso zum Sein wie Wut, Trauer und andere Gefühle. Dazu betrachten die meisten Göttinnen Gläubige diese Gefühle nicht in einer Werteskala von gut und böse. Für die überwiegenden Gläubigen, hat alles was in und aus Dir heraus kommt eine Berechtigung, der betreffende Mensch muss allerdings auch die volle Verantwortung für seine Taten übernehmen. Das Verständnis für, und die Integration der dunkleren Seiten und Gefühle gehört mit zu den elementaren Aufgaben, die der Göttinnen Glauben mit sich bringt.

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