Die Göttin, eine Naturreligion
Eine interessante Frage ist, warum heute immer mehr Menschen zu den Naturreligionen zurückkehren. Aus meiner Sicht ist es nicht schwer zu beantworten.
Die Gründe dafür hören wir im Endeffekt alle und täglich: Umweltverschmutzung, zunehmend Entfremdung, isolierte Lebensumstände, fehlender moralischer Halt, ideeller Werteverlust, Niedergang der christlichen Kirche und sei sie noch so groß, Unzufriedenheit mit den Dogmen.
Die ganze Natur, der ganze Planet, das ganze Universum, das gesamte Leben auf dem Planeten Erde, dies alles ist für mich die Göttin schlecht hin. Wenn Du Dir schon einmal die Zeit genommen hast und das Wunder des Wachstums einer Pflanze bestaunt hast, wenn Du Dich über einen immer seltener werdenden Schmetterling gefreut hast, einen starken, großen, alten, Baum bewundert hast, kann es sein, dass Du etwas gespürt hast, was Du möglicherweise als Wunder erlebt hast. Genau dann hast Du das erlebt, was ich meine.
Die Natur kann nicht Schöpfung eines außenstehenden, eigentlich unbeteiligten Gottes sein. Es kann auch nicht sein, das wir Menschen diese Natur beherrschen müssen, sie ist das Leben und das ist das Göttliche schlechthin.
Ein ewiger großer Kreislauf des Lebens. Die ganze Natur befindet sich in einem ewigen Kreislauf. Von Frühling zum Winter und zurück. Vom Morgen zum Abend und wieder von vorne, von jedem Samen, sei er noch so klein bis zur Pflanze, sei sie auch noch so groß und zurück zur Vergänglichkeit, von dem Kätzchen zur Katze und zurück zur Asche oder Erde, natürlich steht der Mensch auch nicht auf der Tribüne des Lebens sonder er steht mit Göttin oder Gott mitten in diesem Wunder. Dieser Kreislauf läuft jenseits aller Macht der modernen Wissenschaft oder Technik und natürlich ohne ein Eingreifen des Menschen ab.