Anis
LATEINISCHER NAME:
Pimpinella
anisum
Der Name geht über lateinisch anisum auf das griechische
Wort für Dill, mit dem der Anis verwechselt wurde,
zurück.
FAMILIE:
Doldenblütler (Apiaceae)
URSPRUNG:
Anis
ist eine sehr alte Heil- und Gewürzpflanze.
Der Anis stammt
ursprünglich aus Asien und den südöstlichen Mittelmeerländern. In
unseren Breiten ist er nur in Gärten oder im landwirtschaftlichen
Anbau zu finden. Wilde Pflanzen sind sehr selten.
STANDORTE:
Der
Standort soll trocken, warm und sonnig sein.
Der Boden soll
feucht sein.
Die Samen Im Frühjahr aussäen und einen Abstand
von 20 cm einhalten.
Da die Pflanze einjährig ist, wird sie
jedes Jahr neu gesät.
An der gleichen Stelle sollt man
höchstens alle 3 Jahre Anis anbauen.
VOLKSMUND:
Anis
wird auch der kleine Verwandte des Kümmels genannt.
Die
sichelförmigen Früchte werden hierzulande eher für süße
Zubereitungen verwendet.
Doch sein aromatischer Geschmack
harmoniert auch mit Fisch- und Fleischgerichten.
Bei uns werden
die Anisfrüchte gerne bei Brot- und Backwaren, Keksen etc.
verwendet. Zudem kommen sie als Einlegegewürz für Obst und Gemüse
zum Einsatz.
ZUSATZ
INFO:
Sobald
im Frühherbst die Samen (Früchte) reif sind, werden diese geerntet,
sie werden sanft nachgetrocknet und dürfen nicht erhitzt werden, da
beim Erhitzen die wertvollen ätherischen Öle verloren
gehen.ERNTEZEIT:Anis
wird vom August bis September, wenn die Stängel gelb werden
geerntet.
VERWENDETER
PFLANZENTEIL:
Im
Frühherbst wenn die Samen-Früchte reif sind, werden sie
geerntet.
AUSSEHEN:
Anis
ist eine einjährige Pflanze, sie wird etwa 50 cm hoch.
Die
Blätter verändern den Stängel entlang nach oben ihr Aussehen. Im
unteren Bereich sind sie dreilappig, im mittleren Bereich sind sie
gefiedert und oben sind die Blätter schmal gelappt.
Im Juli und
August blüht der Anis in weißen Dolden.
Aus den Blüten
entstehen die Früchte mit ihrer eiförmigen Form, die sich nach oben
verjüngen.
Vom stark giftigen Schierling kann man den Anis am
leichtesten durch den angenehmeren Duft unterscheiden.
Trotzdem
Vorsicht.
MERKMALE:
Die Blätter sind dreilappig, weiter nach oben eher gefiedert.
INHALTSSTOFFE:
ätherisches
Öl,
Anethol,
Isoanethol,
Ansiketon,
Anissäure,
Acetaldehyd,
Acetylcholin,
Azulen,
Bergapten,
Bor,
Kampfer,
Carvon,
Chamazulen,
Eugenol,
Kaffeesäure,
Cumarine,
Myristicin,
Salicylate,
Thymol,
Umbelliferon,
Xanthotoxin,
Vitamin
C,
WARNUNG:
Vorsicht
bei bestehender Schwangerschaft und bekannter Allergie gegen Anis
oder Anethole.
Allergische Hautreaktionen auch der Schleimhäute
möglich.
Empfohlene Tageshöchstdosis:
4 Gramm (Erwachsene
und Kinder über 6 Jahre),
1 Gramm (Kinder bis 2 Jahre),
2
Gramm (Kinder zwischen 2-6 Jahren)
GIFTIG:
nein
HEILPFLANZE DES JAHRES:
Heil
und Gewürzpflanze 2014
MEDIZINISCHE
WIRKUNG:
Hilfreich
bei Husten, Blähungen und bei der Milchbildung.
Das ätherische
Öl wird nach der Einnahme über die Lunge ausgeschieden und wirkt
damit auf die Lungenbläschen und Bronchien von innen.
MAGISCHE
WIRKUNG:
Hexen
verwenden getrocknete Anispflanzen um schlechte Träume zu
vertreiben.
MAGISCHE
ANWENDUNG:
Aphrodisiakum,
Anis
ist auch ein Bestandteil des Absinth.
Absinth,
auch Absinthe oder Wermutspirituose genannt, ist ein alkoholisches
Getränk, das meist aus Wermut, Anis, Fenchel sowie einer je nach
Hersteller unterschiedlichen Reihe weiterer Kräuter hergestellt
wird.
Der Absinth ist eine grüne Spirituose, deswegen wird
Absinth auch "Die grüne Fee" (französisch La fée verte)
genannt. Er ist ein Bitterschnaps, auch wenn er nicht immer den
deutlichen Bittergeschmack hat.
Der Alkoholgehalt liegt
üblicherweise zwischen 45 und 85 vol% Volumenprozent und ist demnach
dem oberen Bereich der Spirituosen zuzuordnen.
Absinth wurde
ursprünglich im 18. Jahrhundert im Val de Travers im heutigen
Schweizer Kanton Neuenburg als Heilelixier hergestellt.
ANBAUTIPPS:
Der
Anbau-Ort soll trocken, warm und sonnig sein.
Der Boden ist
idealerweise wasser- und luftdurchlässig.
Im Frühjahr kann
Anis gesät werden, die Aussaat erfolgt im Abstand von etwa 20 cm.
Da
die Pflanze einjährig ist, muss man sie jedes Jahr neu säen,
allerdings sollte man an gleicher Stelle frühesten nach 3
Jahre wieder Anis anbauen.
VERMEHRUNG:
Über
Samen anpflanzen
EIGENE
ANWENDUNG:
Tee
in Kombination mit Kamille und Fenchel
Zutaten:
40
g Anis-Früchte (Samen)
40 g Fenchel-Früchte (Samen)
20 g
Kamillen-Blüten
Zubereitung:
Eine
Tasse mit einem EL Tee-Mischung aufbrühen und 10 Minuten ziehen
lassen. Anschließend den Tee ab filtern.
RZ KÜCHE:
Der
Geschmack ist süßlich, blumig und mild.
Durch seine süßlich
schmeckenden Früchte ist der Anis in der Weihnachtsbäckerei und in
Schnäpsen (z.B. Ouzo, Raki) sehr beliebt.
Anis ist ein
Bestandteil vieler Teemischungen, weil er nicht nur eine ausgeprägte
Wirkung gegen viele Beschwerden hat, Anis wertet mit seinem
außergewöhnlich, mildem Geschmack eintönige Kräutermischungen
auf.
Anis finden wir auch in Tee-Mischungen gegen Fieber, in dem
Fall oft kombiniert mit Weidenrinde.
Der Still-Tee, den junge
Mütter zu Anfang der Stillzeit trinken, enthält neben Anis noch
Kümmel und Fenchel. Der Tee entfaltet seine Wirkung indirekt über
die Muttermilch und wirkt somit auch gegen Blähungen des Babys.
Gleichzeitig regt er die Milchbildung an.
Zur Unterstützung der
Milchbildung können stillenden Mütter auch reinen Anis-Tee trinken.
Bei dem Tee nimmt der Säugling ebenfalls die Wirkstoffe gegen
Blähungen über die Muttermilch auf.
Die milchbildende Wirkung
beruht darauf, dass das Anis-Öl ein Phytohormon, dem Östrogen
sehr ähnlich ist.
Blähungs-Teemischung
Zutaten:
40
g Anis-Früchte (=Samen)
40 g Fenchel-Früchte (=Samen)
40
g Kümmel-Frucht (=Samen)
40 g
Kamillen-Blüten
Zubereitung:
Einen
Esslöffel der Teemischung mit einer Tasse 10 Minuten ziehen lassen
und anschließend ab filtern.
Alle drei Komponenten
(Anis-Fenchel, Anis-Kümmel oder Fenchel-Kümmel) können mit
Kamille auch im Verhältnis 40/40/20 gemischt
werden.
ANWENDUNG:
Die
Samen sollen vor der Anwendung mit einem Mörser zerquetscht werden,
da damit die Wirkstoffe besser freigesetzt werden können.
Durch
seinen freundlichen Geschmack ist Anis auch besonders für Kinder
geeignet.
Das ätherische Öl des Anis wird nach der Einnahme
über die Lunge bzw. die Atmung ausgeschieden und kann dadurch seine
Wirkung bis in die Bronchien und Lungenbläschen entfalten.
Auch
die Verdauungsvorgänge werden auf milde Weise angeregt. Blähungen
lösen sich mit der krampflösende Wirkung.
Das ätherische
Anis-Öl kann man mit Ölen oder Salben gemischt zum Einreiben
verwenden. In dieser Zubereitung hilft Anis über Einreibungen des
oberen Brustkorbes gegen Husten und bei Einreibungen des Bauches
gegen Blähungen, Magen- und
Darmkrämpfe.
Inhalationen
mit Anisöl bereitet man mit heißem Wasser und 5 gtt Anisöl zu (gtt
steht als Abkürzung für Guttae, der Maßeinheit für flüssige
Arzneimittel).
Bei warmen Inhalationen soll das Wasser
verdampfen und man atmet die Dämpfe 10 Minuten ein. Um eine
höhere Dampfkonzentration in der Einatmungsluft zu erreichen kann
man auch ein Handtuch locker über den Kopf und den Topf mit der
Anis-Lösung
legen.
HEILANWENDUNGEN:
antibakteriell,
entspannend,
harntreibend,
krampflösend,
schleimlösend,
tonisierend.
BILD:
keines
QUELLEN:
https://www.heilkraeuter.de/lexikon/anis.htm
https://heilpflanzenwissen.at/pflanzen/anis/
https://de.wikipedia.org/wiki/Anis
https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/kraeuter-gewuerze/suesslich-lieblich/anis